Hamburg. Das Stangengemüse wird dieses Jahr nahe Hamburg besonders früh gestochen. Warum das möglich ist und wie sich die Preise entwickeln.

„Wir rechnen mit schönem Osterwetter – da sind die Leute heiß auf Spargel“, sagt Felix Löscher. Ab Gründonnerstag verkauft der Spargelanbauer das beliebte Gemüse auf seinem Hof in Winsen an der Luhe. Außerdem geht sein Spargelverkauf an den Ostertagen mit 21 Verkaufsständen in Hamburg und Umgebung an den Start. Auch weitere Spargelhöfe um Hamburg haben schon erste Stangen gestochen.

Spargel im Norden schon zu Ostern? Das kostet das Kilo dieses Jahr

Möglich ist die frühe Spargelernte im März aus drei Gründen: Erstens haben viele Spargelanbauer Züchtungen gepflanzt, die besonders früh im Jahr erntereif sind. „Außerdem nutzen die Betriebe bis zu drei Folien aus Polyethylen, um den Spargel abzudecken und die Wärme im Boden zu halten“, sagt Fred Eickhorst von der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer. Und auch die Temperaturen spielten vielen Betrieben in die Karten: Die Monate Februar und März waren dieses Jahr ungewöhnlich warm.

„Gijnlim“ – so heißt die robuste niederländische Spargelsorte, die Anja Denzin vom Spargelhof Bolhuis in Tangstedt am Mittwoch aus der Erde gebuddelt hat. Auch sie kann ab Gründonnerstag ersten Spargel in ihrem Hofladen verkaufen. Rund 35 Verkaufsstände betreibt sie dann in den kommenden Wochen in Hamburg, im Kreis Pinneberg und Segeberg.

Spargel 2024: Ähnliches Preisniveau wie im Vorjahr

Die Preise liegen auf Vorjahresniveau: Ein Kilo Spargel aus der besten Sortierung kostet bei Denzin 19,90 Euro. Bruchware oder krumme Stangen gibt es ab 12,90 Euro je Kilo. „Für jeden Geldbeutel ist etwas dabei“, sagt die Geschäftsführerin des Hofes Bolhuis.

Das ist bei Felix Löscher ähnlich: Für ein Kilo der höchsten Qualität nimmt er mit 17,90 Euro zwar einen Euro mehr als zum Saisonstart im vergangenen Jahr. Aber auch auf seinem Hof will er B-Ware für weniger Geld anbieten. „Unsere Preisabfrage unter Verbandsmitgliedern zeigt, dass sich die Preise auf einem ähnlichen Niveau wie 2023 bewegen“, sagt Eickhorst von der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer.

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Zum Saisonstart seien die Preise immer höher als in den darauffolgenden Wochen. Denn der Aufwand, die ersten weißen Stangen zu finden, ist höher. „Einige Betriebe konnten außerdem wegen massiver Regenfälle und teilweise Hochwasser noch nicht alle Anbauflächen nutzen“, so Eickhorst. Für die Ehren- und Feiertage im Mai – wie den Tag der Arbeit, Himmelfahrt, Muttertag oder Pfingsten – erwartet der Verbandssprecher niedrigere Kilopreise.