Hamburg. Hamburgerinnen und Hamburger sind vergleichsweise alt, wenn sie ein Haus oder eine Wohnung kaufen. Das hat einen wichtigen Grund.

Die Hamburger sind älter als im Bundesdurchschnitt, wenn sie erstmals in eine eigene Immobilie einziehen. Das Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren. Damit sind die Hamburger und Hamburgerinnen zwei Jahre älter als Immobilienkäufer im Bundesdurchschnitt. Das geht aus einer Untersuchung des Baugeldvermittlers Dr. Klein hervor.

Die Hamburger stehen damit auf einer Stufe mit Berlinern und Immobilienkäufern aus Mecklenburg-Vorpommern, die ebenfalls im Durchschnittsalter von 40 Jahren in die eigenen vier Wände einziehen. Sehr große Altersunterschiede zwischen den Bundesländern gibt es allerdings nicht.

Immobilien Hamburg: Traum vom Eigenheim geht spät in Erfüllung

Am jüngsten sind die Immobilienkäufer im Saarland mit 37 Jahren. In acht von 16 Bundesländern erfolgt der erste Immobilienkauf mit im Schnitt 38 Jahren, darunter auch in Niedersachsen. In Schleswig-Holstein liegt das Durchschnittsalter bei 39 Jahren.

Ein Grund für den späten Immobilienkauf sind die hohen Preise für Wohnungen und Häuser in Hamburg. Beim Ersterwerb einer Immobilie nahmen Käufer in der Hansestadt 2023 durchschnittlich einen Kredit über 408.070 Euro auf. Das sind zwar 16 Prozent weniger als im Vorjahr, aber immer noch mit Abstand der höchste Wert unter allen Bundesländern.

Hamburger nehmen über 400.000 Euro Kredit für Immobilie auf

„Hamburg ist ein teures Pflaster“, sagt Frank Lösche, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Hamburg. „In der Vergangenheit ist es im Hamburger Immobilienmarkt preislich zu einigen Übertreibungen gekommen, die jetzt wieder korrigiert werden.“ Seit Mitte 2022 sanken die Preise für Häuser und Wohnungen aus dem Bestand um rund 15 Prozent.

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Die nach Hamburg höchsten Kreditsummen werden in Bayern (386.010 Euro) und Baden-Württemberg (372.390 Euro) aufgenommen. Berlin kommt auf einen Durchschnittswert von 367.440 Euro. In Schleswig-Holstein leihen sich Immobilienkäufer durchschnittlich 282.770 Euro und in Niedersachsen 291.780 Euro.

Immobilienexperte: Kleine Wohnung kann man sich in jüngeren Jahren leisten

Zum Ende des vierten Lebensjahrzehnts sind die meisten Menschen in ihrem beruflichen und familiären Umfeld fest verankert. Auch finanziell bewegen sich 38- bis 40-Jährige oftmals in sicheren Gewässern und fühlen sich somit bereit für einen Immobilienkauf. „Viele sind heute vorsichtiger geworden, da sie glauben, dass sie sich eigenen Wohnraum gar nicht mehr leisten können.

Oftmals ist für Jüngere bei der Finanzierung mehr drin als gedacht“, sagt Ringo Hellwig von Dr. Klein. Vor dem Hintergrund steigender Mietpreise sei der Erwerb einer kleinen Eigentumswohnung für Berufsstarter durchaus attraktiv, so der Experte für Immobilienfinanzierung. Selbst genutzt bietet sie Planungssicherheit gegenüber potenziellen Mieterhöhungen, als Kapitalanlage generiert sie nach der Abzahlung zusätzliches Einkommen.