Hamburg. Schiff wird überraschend nach Bremerhaven umgeleitet. Die offizielle Begründung der Reederei überzeugt an der Elbe niemanden.

Eigentlich sollte am Kreuzfahrtterminal Steinwerder seit dem Morgen die „P&O IONA“ liegen. Doch das Terminal ist verlassen, von dem erwarteten großen Kreuzfahrtschiff ist nichts zu sehen. Wer das Schiff sucht, muss nach Bremerhaven fahren. Denn dort und nicht in Hamburg hat das größte Schiff der Reederei P&O Cruises von Southampton kommend am Montagmorgen festgemacht. Seitdem rätseln Terminalbetreiber und Hafenverwaltung über die Hintergründe.

Am Freitag hatte die britisch-amerikanische Reederei P&O Cruises die Routenänderung kurzfristig bekannt gegeben. Offizielle Begründung ist der Schiffsunfall im Hamburger Hafen, bei dem am Dienstag vergangener Woche ein kleines Frachtschiff gesunken war. Das Wrack liege nun im Weg, hieß es. „Ein gesunkenes Frachtschiff, das vorübergehend einen Teil des Hamburger Hafens blockiert, hat für die „IONA“ von P&O Cruises zu einer Änderung der Reiseroute geführt“, lautete die Begründung der Reederei, die am Montag noch einmal bestätigt wurde.

Wirbel um Kreuzfahrt-Absage in Hamburg

Doch bei der Hamburg Port Authority fragt man sich, wie die Reederei zu dieser Einschätzung gekommen ist. Denn die Havarie des 80 Meter langen Binnenschiffs „Alster“ geschah vor sechs Tagen im Blumensandhafen, der keinerlei Verbindung mit Steinwerder hat und drei bis vier Kilometer davon entfernt liegt.

Auch für den Betreiber der Hamburger Kreuzfahrtterminals, Cruise Gate Hamburg, ist die Entscheidung der Reederei mysteriös. „Wir waren völlig überrascht“, sagte Geschäftsführer Simone Maraschi. „Das kann nicht der Grund sein, denn es gibt keine Infrastrukturprobleme. Alle unsere Kreuzfahrtterminals sind zu erreichen und in Betrieb.“ Zum Beweis verwies Maraschi darauf, dass erst am Sonnabend ein Schwesternschiff der „IONA“ der gleichen Größenklasse, die „AIDAnova“ der deutschen Reederei Aida Cruises, an eben jenem Kreuzfahrtterminal Steinwerder ohne Probleme abgefertigt wurde.

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Auch die These, die „IONA“ könnte mit ihren 345 Metern Länge möglicherweise zu groß für den Hamburger Hafen sein, weist Maraschi weit von sich: „Das Schiff war doch schon drei- bis viermal hier zu Besuch. Immer ohne Probleme.“ Er gehe davon aus, dass es eine einmalige Absage gewesen sei. Zum 1. April wird die „IONA“ wieder in Hamburger erwartet. „Wir sind in Gesprächen mit P&O Cruises, um etwaige Missverständnisse auszuräumen.“ Es bleibt abzuwarten, ob das gelingen wird.

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