Hamburg. Exportindex zeigt „massive Nachfrageschwäche“ bei Aufträgen aus dem Ausland an. Zwei Branchen sind besonders betroffen.
Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) hat keine guten Nachrichten für die deutsche Wirtschaft: Ein neu entwickelter Konjunkturindikator mit der Bezeichnung „HCOB PMI Exportbedingungen Deutschland“ deutet darauf hin, dass eine Rezession bevorsteht. „Der Index gibt Auskunft darüber, wie es um den Exportsektor bestellt ist“, sagt Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der HCOB. Damit ist das Konjunkturbarometer gerade auch für die Handelsdrehscheibe Hamburg von Bedeutung.
Für den Oktober ergibt sich aus Einkaufsmanagerbefragungen durch den Kooperationspartner, die Ratingagentur S&P Global, ein Wert von 47,6 Punkten. Eine Zeitreihe bis 2008 hat man nachträglich berechnet, für den September wird ein Wert von 48,0 genannt.
„Wenn der Index unter 50 steht, bedeutet das eine Verschlechterung gegenüber dem Vormonat“, erklärt de la Rubia. Im Oktober ist der Wert den sechsten Monat in Folge gesunken. „Auf solche Konstellationen folgt in Deutschland in der Regel eine Rezession.“
Konjunkturbarometer aus Hamburg: Besonders zwei Branchen fehlen die Auslandsaufträge
Es zeige sich eine „massive Nachfrageschwäche“ bei Exportaufträgen. Am stärksten betroffen ist der Maschinenbau, aber der Automobilindustrie geht es nicht viel besser.
Zwar gebe es in den Sektoren Konsumgüter und Chemie eine „Andeutung einer Erholung“, aber auch hier liegt der Index unter 50 Punkten. Im Oktober konzentrierte sich die schwache Nachfrage vor allem auf den europäischen Raum, wo sich die Exportbedingungen so sehr verschlechterten wie seit Mai 2020 nicht mehr.
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Hinzu kommt: „Die Exportschwäche ist in kaum einem anderen Land so stark ausgeprägt wie in Deutschland“, sagt der HCOB-Chefvolkswirt. Italien, Spanien und den USA gehe es viel besser.