Hamburg. Bekannte Sporthändler gehören zu Signa Sports United von Immobilienunternehmer René Benko. Was das für Hamburger Kunden bedeutet.
Diese schlechten Nachrichten treffen auch viele Hamburger Kunden: Der Onlinehändler Tennis-Point mit Sitz in Nordrhein-Westfalen hat am vergangenen Freitag beim zuständigen Amtsgericht Insolvenzantrag gestellt. Einige Tage später, am Montag, hat die Stuttgarter Internetstores GmbH, die die Internetseite Fahrrad.de betreibt, die drohende Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Beide Unternehmen, die zur Sporthandelsplattform Signa Sports United und damit zum weit verzweigten Firmenimperium des Immobilienunternehmers René Benko gehören, sind mit Läden auch in Hamburg vertreten.
Tennis-Point sitzt in der Niedernstraße in der Altstadt, Fahrrad.de hat einen Shop in den Stellinger Höfen an der Kieler Straße. Wie es dort weitergeht, ist unklar. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde in beiden Fällen Christian Gerloff von der Münchner Rechtsanwaltskanzlei Gerloff Liebler bestellt, der als erfahrener Sanierer im Bereich Handel gilt.
Tennis-Point und Fahrrad.de von René Benko: Einschränkungen für Kunden in Hamburg
Aktuell müssen Kunden mit erheblichen Einschränkungen beim Service rechnen, heißt es auf den Internetseiten beider Händler. So werden bei Fahrrad.de Bestellungen nicht ausgeliefert und Retouren nicht bearbeitet. Der Laden und die Werkstatt waren am Mittwoch telefonisch nicht erreichbar. Eine schriftliche Anfrage wurde bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.
Bei Tennis-Point gibt es temporär keinen Tennisschläger-Service, auch die Annahme von Retouren und der Gutscheinverkauf sind ausgesetzt. „Der Verkauf im Laden läuft aber wie gewohnt“, sagte Andreas Zink, Leiter der Hamburger Tennis-Point-Filiale. Weitere Details nannte er nicht. „Wir sind optimistisch, dass wir weitermachen können.“ In dem Laden arbeiten acht Beschäftigte. Das Unternehmen selbst reagierte nicht auf eine Abendblatt-Anfrage.
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Der Tennisspezialist war 1999 gegründet worden. 2016 hatte Signa die Mehrheit am Unternehmen übernommen und es mit anderen Sporthändlern wie Fahrrad.de oder dem Outdoor-Ausrüster Campz unter dem Dach der Signa Sports United gebündelt.
Benko Unternehmen: Großaktionär Signa hat Finanzierungszusage gekappt
In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen mit Sitz in Berlin mitgeteilt, dass der Großaktionär – die österreichische Signa-Gruppe von René Benko – eine zentrale Finanzierungszusage in Höhe von 150 Millionen Euro gekappt habe. Der Sportartikelhändler Sportscheck, eine ehemalige Otto-Tochter, wurde nach nur drei Jahren an den britischen Sport- und Modehändler Frasers verkauft.
Signa ist in Hamburg mit zahlreichen Projekten vertreten, unter anderem steht die Gruppe hinter dem Elbtower. Zum Portfolio gehört auch die frühere Gänsemarkt-Passage. Erst in der vergangenen Woche hatte das Abendblatt über den Baustopp an dem prominenten Standort berichtet.