Hamburg. Die „Winterterrassen“ eröffnen am 22. November. Trotz des vielen Zuspruchs aus dem Stadtteil ist die Zukunft des Marktes ungewiss.
Am 22. November eröffnet der kleine Hamburger Weihnachtsmarkt „Winterterrassen“ in Rahlstedt, der im vergangenen Jahr Premiere feierte. „Unsere Vorbereitungen laufen seit Februar“, sagt Conny Zander-Olofsson vom Rahlstedter Netzwerk. Auch dieses Jahr gibt es Holzhütten, in denen Glühwein, Punsch, Schmalzgebäck und vieles mehr angeboten werden.
Doch ein Kinderkarussell, das 2023 die kleinen Besucher begeisterte, konnte Zander-Olofsson bislang nicht organisieren. „Für den Schausteller hat sich die Zeit in Rahlstedt vergangenes Jahr einfach nicht gerechnet“, sagt sie. Generell seien die meisten Schausteller finanziell bei plus minus null gelandet. „Es ist bislang schwierig gelaufen.“ Statt Karussell wird es 2024 ein Kinderzelt mit Adventsbasteln, Singen und Puppentheater geben. Auch der Nikolaus wird vorbeikommen.
Weihnachtsmarkt Hamburg: „Winterterrassen“ fehlt der „Eppendorf-Effekt“
Die gesamte Logistik der „Winterterrassen“, der Aufbau, die Betreuung, die Anschlüsse für Wasser und Strom, Genehmigungen, Müllentsorgung, Deko und nicht zuletzt die Weihnachtsbäume: All das koste eine Menge Geld, sagt Zander-Olofsson. „Das Netzwerk arbeitet diesmal komplett ehrenamtlich. Immerhin gibt es eine Anschubfinanzierung des Bezirksamtes Wandsbek.“ Die reiche aber nur für dieses Jahr.
„Die Veranstaltung braucht Zeit, sich zu etablieren. Hier kommen anders als am Wandsbeker Markt nur Menschen aus Rahlstedt“, so die Organisatorin. Auch Touristen wie am Rathausmarkt oder in Eppendorf gebe es nicht. Die „Winterterrassen“ in Rahlstedt rechneten sich für alle Beteiligten nur, „wenn noch mehr Besucherinnen und Besucher kommen und das Wetter mitspielt“. Es habe im vergangenen Jahr aber viel Zuspruch aus dem Stadtteil gegeben.
Weihnachtsmarkt Hamburg: Politik bietet „Winterterrassen“ in Rahlstedt Unterstützung
„Jede Form von Begegnung ist wichtig, auch für die Integration“, sagt Conny Zander-Olofsson. „Eigentlich müsste im Ortskern jeden Monat eine Veranstaltung stattfinden, das würde auch die Identifikation mit dem Stadtteil Rahlstedt fördern.“ Möglicherweise finde sich ja auch ein fester Sponsor für den Weihnachtsmarkt, der weiterhin „Winterterrassen“ heißen wird.
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Aus „kulturellen und sozialen Gründen“ soll das Event dauerhaft im Rahlstedter Ortskern etabliert werden, forderten unlängst auch SPD, Grüne, FDP und CDU in der Bezirksversammlung Wandsbek. Sie bewilligten deshalb eine Anschubfinanzierung von bis zu 26.000 Euro. Bezirksamt und Rahlstedter Netzwerk sollen ab dem kommenden Jahr einen Kostenplan für einen selbsttragenden Weihnachtsmarkt entwickeln. „Der Markt auf den Wandseterrassen ist wichtig für die Belebung des Ortskerns, den sozialen Zusammenhalt, die Kommunikation nach Corona und insbesondere für die Integration in Rahlstedt“, sagte der SPD-Bezirksabgeordnete Oliver Schweim.
Die „Winterterrassen“ in Rahlstedt sind vom 22. November bis zum 22. Dezember geöffnet (Totensonntag geschlossen), montags bis mittwochs 15 bis 21 Uhr, donnerstags bis sonnabends 12 bis 22 Uhr, sonntags 12 bis 20 Uhr.