Hamburg. Klimaaktivisten verschaffen sich Zugang zu Schauraum und beschädigen das mehr als 800 PS starke Prestigeobjekt des US-Giganten.
Polizeieinsatz im Tesla Center Hamburg: Aktivisten der Letzten Generation haben gegen 9.30 Uhr am Sonnabendmorgen im Schauraum des Autohändlers an der Helbingtwiete in Wandsbek den Cybertruck mit oranger Farbe übergossen. Der Lagedienst der Polizei bestätigte die Farbattacke auf das neueste Prestigeobjekt von Elon Musk und den Einsatz mehrerer Streifenwagen.
Die Letzte Generation selbst bekannte sich bereits zu der Aktion. Der Cybertruck sei mit orangefarbenem Holi-Pulver beworfen worden, heißt es in einem Bekennerschreiben der Klimaaktivisten, das dem Abendblatt vorliegt. Dazu sei ein Banner mit der Aufschrift „Gepanzert in die Katastrophe“ hochgehalten worden.
Cybertruck Hamburg: Farbattacke der Letzten Generation
Der futuristische Cybertruck ist auf seiner Tour durch mehr als 100 Städte in Europa und im Nahen Osten seit Mittwoch in Hamburg ausgestellt. Um das umgerechnet rund 845 PS starke und bis zu 96.390 US-Dollar teure Gefährt besichtigen zu können, waren extra Anmeldungen erforderlich. Heute war dazu die letzte Gelegenheit – die offenbar auch von der Letzten Generation genutzt wurde.
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„Der Cybertruck wiegt knapp drei Tonnen, hat durch dieses enorme Gewicht also einen absurd hohen Energieverbrauch“, kritisiert Elektroingenieur Hendrik Fauer, der sich an dem Protest der Klimaaktivisten beteiligte. „Sinnlose Verschwendung, die wir uns als Gesellschaft nicht leisten können.“ Der scharfkantige Bau sei zudem „eine sicherheitstechnische Katastrophe“.
Elon Musks Cybertruck: „Gut gepanzert in die Katastrophe“?
Insgesamt verbildliche der Truck „perfekt, wohin uns die unsoziale Politik der letzten Jahrzehnte geführt hat: Wenige reiche Menschen fahren gut gepanzert in die Katastrophe – und reißen alle mit sich mit“. Nach der Attacke wurde der Cybertruck von der Farbe gereinigt und für weitere Besichtigungen und Probefahrten wieder aufpoliert.
Die Letzte Generation hatte in jüngster Vergangenheit immer wieder mit Farbattacken operiert, vor allem auch in Norddeutschland. Im vergangenen Sommer etwa hatte unter anderem ein mit oranger Farbe überzogener Privatjet auf dem Flughafen Sylt für Schlagzeilen gesorgt. Nach dem Farbanschlag im Tesla Center ermittelt nun die Hamburger Polizei, den Aktivisten droht ein Bußgeld.