Hamburg. 30-Jähriger nach tödlichen Schüssen auf 24-Jährigen an der Saseler Chaussee von MEK überwältigt. Ermittler rätseln über das Motiv.
Nach den tödlichen Schüssen am Sonntagabend auf einen 24 Jahre alten Mann vor einer Shishabar in Sasel hat die Polizei Hamburg den mutmaßlichen Schützen festgenommen.
Der 30 Jahre alte Verdächtige wurde am Mittwochabend in einem gemeinsamen Einsatz von Zielfahndern und Spezialeinheiten – darunter Observationskräfte des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) – in Heimfeld nahe seiner Wohnung festgenommen. Er wurde daraufhin ins Polizeipräsidium zu den Ermittlern der Mordkommission gebracht.
Das Opfer Misagh A. war am Sonntag gegen 22.28 Uhr vor der Bar Cherie an der Saseler Chaussee mit mehreren Schüssen getötet worden. Er starb noch am Tatort.
Wie oft der Täter auf das Opfer geschossen hatte, sagte der Polizeisprecher zunächst nicht. Auch dazu, in welchem Bereich des Körpers der 24-Jährige getroffen wurde, äußerte er sich zunächst nicht. „Die Ermittlungen dazu laufen noch.“ Ersthelfer hatten am späten Sonntagabend vergeblich versucht, das Opfer wiederzubeleben. Der 24-Jährige erlag noch am Tatort seinen Verletzungen.
24-Jähriger vor Shishabar erschossen – 30-Jähriger gefasst
Ermittler hatten kurz darauf zunächst vier Verdächtige vorläufig festgenommen, die Männer im Alter von 22 bis 30 Jahren dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Es habe kein begründeter Tatverdacht vorgelegen.
Das LKA geht davon aus, dass Tatbeteiligte in mindestens zwei Autos flüchteten. In einem davon saß den Ermittlungen zufolge der jetzt festgenommene Baran S. – mit noch weiteren Personen.
„Er gilt als dringend tatverdächtig“, teilte die Polizei zu dem 30-Jährigen mit. Der mutmaßliche Schütze müsse sich nun am Donnerstag vor einem Haftrichter verantworten.
Polizei durchsucht Wohnort des mutmaßlichen Schützen
Nach der Festnahme in Heimfeld suchte die Polizei am Donnerstag im Bereich der Wohnung des mutmaßlichen Schützen mit Spürhunden nach der möglichen Tatwaffe und anderen Beweismitteln.
Der 30-Jährige, der nach Abendblatt-Informationen als DHL-Fahrer tätig sein soll, lebt dort mit seiner Lebensgefährtin sowie zwei Kindern in einem Mehrfamilienhaus in Heimfeld.
Todesschüsse vor Shishabar: Suche nach dem Motiv
Nach Abendblatt-Informationen gibt es derweil weiter keine Anhaltspunkte, dass die Tat im Zusammenhang mit Schießereien im Drogenmileu steht. Den Schüssen an der Shishabar könnte vielmehr ein Streit zwischen mehreren Männern vorausgegangen sein.
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Der Fall wird nun von der Mordkommission des LKA 41 bearbeitet – und damit nicht von der Soko „Trinity“, die in Tötungsdelikten ermittelt, die einem Drogenkrieg zugeordnet werden. Das Motiv der Tat vor der Shishabar Chérie ist weiterhin völlig unklar.