Hamburg/Timmendorfer Strand. 59-Jähriger und Lebensgefährtin werden des gewerbsmäßigen Warenbetrugs verdächtigt. Auch Wohnung in Timmendorfer Strand durchsucht.

Beamtinnen und Beamte des Betrugsdezernats haben am Mittwochmorgen in Hamburg-Hummelsbüttel einen Haftbefehl gegen einen 59 Jahre alten Mann vollstreckt. Auch seine Zweitwohnung in Timmendorfer Strand in Schleswig-Holstein wurde durchsucht.

Wie die Polizei Hamburg am Donnerstag mitteilt, hatten Kriminalbeamtinnen und -beamte bereits im Januar 2023 das Hummelsbüttler Haus des Tatverdächtigen und seiner ebenfalls beschuldigten Lebensgefährtin (52) wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Warenbetrugs durchsucht und dabei auch Arrestbeschlüsse für Vermögenswerte gegen das Paar vollstreckt.

800.000 Euro Schaden! Polizei nimmt Mann in Hummelsbüttel fest

Nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei hatte der Tatverdächtige Firmen auf verschiedenen Wegen größere Warenkontingente, darunter Elektrogeräte und Spirituosen, günstig zum Kauf angeboten. Hierbei hatte er von den Interessenten stets eine sofortige Bestellung samt Be- beziehungsweise Anzahlung gefordert, ihnen anschließend aber keine Waren geliefert. „Die 52-Jährige fungierte hierbei als Geschäftsführerin der angeblich die Waren verkaufenden Firma, über deren Konten jeweils die Bezahlung abgewickelt wurde“, so Polizeisprecherin Nina Kaluza.

Da das mutmaßliche Betrügerpaar sich trotz der zu Anfang 2023 durchgeführten strafprozessualen Maßnahmen offenbar nicht von weiteren gleichgelagerter Straftaten habe abhalten lassen, habe die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Haftbefehl gegen den Mann sowie einen Durchsuchungsbeschluss für die Zweitwohnung in Timmendorfer Strand erwirkt.

Polizei Hamburg: Auch Wohnung in Timmendorfer Strand durchsucht

„Am Mittwochmorgen trafen die Ermittlerinnen und Ermittler, die durch Einsatzkräfte der Landesbereitschaftspolizei unterstützt wurden, beide Tatverdächtige an ihrer Wohnanschrift in Hummelbüttel an und verhafteten den 59-Jährigen“, so Kaluza. „Seine Lebensgefährtin konnte vor Ort verbleiben, da gegen sie keine Haftgründe vorlagen“.

In der mit Unterstützung der Polizei Schleswig-Holstein durchsuchten Wohnung an der Ostsee seien keine beweisrelevanten Gegenstände gefunden worden. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft hätten die Polizeikräfte dort aber eine hochpreisige Handtasche und Schmuckstücke zur Vermögenssicherung sichergestellt.

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Gegen den Mann und die Frau wird nun wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen und gemeinschaftlichen Betrugs in derzeit 24 Fällen ermittelt. Der Gesamtschaden beläuft sich nach jetzigem Ermittlungsstand der Polizei auf rund 800.000 Euro.

Die Ermittlungen des Landeskriminalamts und der Staatsanwaltschaft dauern an.