Hamburg. Die Stute wurde auf einer Hamburger Reitsportanlage so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden musste. Zeugen gesucht.

Es ist ein drastischer Fall von Tierquälerei, der derzeit die Polizei Hamburg beschäftigt: Ein Unbekannter hat in der Nacht zum Montag auf dem Gelände einer Reitsportanlage in Rahlstedt eine Stute derart schwer verletzt, dass das Pferd eingeschläfert werden musste. Die Ermittler bitten nun die Bevölkerung um Hinweise – und prüfen zudem Zusammenhänge mit ähnlichen Fällen.

Die Stallbesitzer und die 50-jährige Halterin der Stute alarmierten die Polizei, nachdem sie das schwer verletzte Tier am frühen Montagmorgen auf einer Koppel am Schimmelreiterweg entdeckt hatten. "Eine dazu gerufene Tierärztin musste das Pferd noch vor Ort einschläfern", sagte Polizeisprecher Sören Zimbal am Mittwoch.

Pferd in Hamburg zu Tode gequält – Tier im Genitalbereich verletzt

Die für Tierschutzdelikte zuständige Fachdienststelle der Wasserschutzpolizei übernahm am Montag die Ermittlungen. Die Tat wurde demnach zwischen Sonntag, 20 Uhr, und Montag, 7.15 Uhr, verübt. "Den bisherigen Erkenntnissen zufolge waren dem Tier erhebliche Verletzungen im Genitalbereich zugefügt worden", so Zimbal. Die Stute sei zur Sektion in die Tierärztliche Hochschule Hannover gebracht worden.

Die Ermittlungen zu dem schrecklichen Fall dauern an. Zudem prüft die Polizei Zusammenhänge zu ähnlich gelagerten Fällen: Ende November gab es einen Vorfall in Schenefeld und zwischen Ende Juli und Mitte August kam es in vier Fällen in Sülldorf und Rissen zu Tierquälereien, bei denen drei Stuten ebenfalls im Genitalbereich sowie ein Wallach an einem Vorderbein verletzt worden waren. Zimbal: "Die zugefügten Verletzungen waren nicht unerheblich, die Tiere haben die Angriffe jedoch überlebt."

In dem aktuellen Fall sucht die Polizei nun nach Zeugen, die im Tatzeitraum verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder anderweitig Hinweise zu dem Täter geben können. Diese werden gebeten, sich unter 040/4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.