Hamburg. Vier Brücken der U1 und U3 sind marode und müssen ausgetauscht werden. Ehrgeiziger Plan sieht nur wenige Sperrungen vor.

Unter laufendem Betrieb will die Hamburger Hochbahn vier Brücken am U-Bahn-Knotenpunkt Wandsbek-Gartenstadt (U 1 und U 3) erneuern. Zwei der vier Bauwerke seien mehr als 100 Jahre alt, die beiden anderen mehr als 60 Jahre, sagte Hochbahn-Projektleiter Mathias Jarck, der für die Planung des 22 Millionen Euro teuren Projekts zuständig ist.

Die genieteten graugrünen Stahl­brücken sind nicht nur in die Jahre gekommen, sondern weisen auch etliche Anprallschäden durch Lastkraftwagen auf – jeweils Folgen eines Crashs. Die Durchfahrtshöhe auf der Lesserstraße beträgt nur vier Meter. Das Großprojekt soll im Jahr 2024 abgeschlossen sein. Gegenwärtig laufen die vorbereitenden Maßnahmen für das Bauprojekt.

Die Projektleiter Frank Assies (l.) und Mathias Jarck vor den auszutauschenden Brücken an der Strecke der U1 und U3 in Wandsbek-Gartenstadt.
Die Projektleiter Frank Assies (l.) und Mathias Jarck vor den auszutauschenden Brücken an der Strecke der U1 und U3 in Wandsbek-Gartenstadt. © Hamburger Hochbahn

U-Bahn Hamburg: 2023 werden insgesamt vier Brücken ausgetauscht

Und das sieht der Plan vor: In der ersten Jahreshälfte 2023 werden zunächst die zwei Brücken der U3 ausgehoben und durch neue, bis zu 70 Tonnen schwere Brücken ersetzt. In der zweiten Jahreshälfte folgen die Brücken der U1. Lediglich für die Ein- und Aushübe der vier Brücken muss die Strecke zeitweise gesperrt werden. Dafür sind insgesamt vier Wochenenden vorgesehen.

Wann genau die Sperrung geplant ist, steht nach Angaben der Hochbahn vom Dienstag noch nicht fest. Weitere komplette Sperrungen seien nicht vorgesehen. Die Hochbahn spricht von „nur wenigen Tages- und Wochenendsperrungen“. Statt dessen werde das Großprojekt unter „rollendem Rad“ realisiert, heißt es. Das bedeutet: Der Schienenverkehr soll dann über zwei Brücken rollen.

U-Bahn Hamburg: Auch die Haltestelle Wandsbek-Gartenstadt wird umgebaut

Umbaumaßnahmen sind außerdem im und am Bahnhof vorgesehen. So wird die Ladenzeile am Ostpreußenplatz abgerissen, weil eine neue Stützmauer geplant ist. Die Hochbahn nutzt die Brückenerneuerung, um gleichzeitig die Haltestelle zu sanieren und zu modernisieren. So werden unter anderem Teile der Haltestellendecke bzw. Abdichtungen erneuert. Darüber hinaus werden die Gleisbrücken über die Stephanstraße und Voßkuhlen saniert, teilweise erneuert und mit neuem Korrosionsschutz versehen. Auf der Lesserstraße wird zeitweise nur ein Fahrstreifen zur Verfügung stehen.

Die U1/U3-Doppelhaltestelle Wandsbek-Gartenstadt ist Teil der Walddörferbahn und wurde 1920 eröffnet. Mit dem Bau der heutigen U1 von der Innenstadt über Wandsbek-Markt hinaus wurde Wandsbek-Gartenstadt zur Umstiegshaltestelle ausgebaut. Sie wird werktäglich von 60.000 Fahrgästen genutzt.