Hamburg. Seit fast zwei Jahren wird schon an der Rahlstedter Straße gearbeitet – ein Ende ist erst 2019 in Sicht. Gründe für die Verzögerungen.
Anfang August 2017 begannen die Arbeiten auf der Rahlstedter Straße zwischen Ellerneck und Rahlstedter Bahnhofsstraße. Der Landesbetriebes Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) war da noch zuversichtlich, mit der eigentlichen Sanierung in diesem Frühjahr beginnen zu können. Nun rechnet der Landesbetrieb mit einem Baustart im März 2019 – weil 23 Firmen derzeit mit der Verlegung von Leitungen beschäftigt sind.
„Ich bin bereits das fünfte Mal hier im Regionalausschuss“, sagte Heinke Wiemer, zuständige Planerin des LSBG. Nahezu täglich bekäme sie Anrufe von genervten Anwohnern, verwirrten Autofahrern und Ladeninhabern, die Kunden verlieren. „Ich kann die Rahlstedter gut verstehen“, sagte Wiemer. Und statt die Planung noch einmal vorzustellen, erklärt sie das eigentliche Problem der Endlos-Baustelle. Bevor Fahrbahn und Nebenflächen vom LSBG in Angriff genommen werden können, müssen sämtliche Leitungen unter der Rahlstedter Straße auf die Nebenflächen verlegt werden.
Alle 23 Firmen bauen nacheinander
Wasser, Abwasser, Strom sowie diverse Telekommunikations- und Datenleitungen: Insgesamt 23 Firmen sind daran beteiligt. „Das sind alles eigenständige Wirtschaftsunternehmen, alle mit eigenen Baufirmen. Deshalb bauen alle nacheinander“, sagte die Planerin. „Wir sind nicht weisungsbefugt und können darauf keinen Einfluss nehmen.“ Das sei sehr undankbar. Wiemer: „Ich kann mit meinen geplanten Baumaßnahmen nicht anfangen, solange in der Rahlstedter Straße gebuddelt wird.“
Zentrale Stelle zur Koordination der Bauarbeiten fehlt
Derzeit sei Hamburg Wasser bis zum 9. Mai im Einsatz. Danach rechnet die Planerin noch mit bis zu drei weiteren Monaten für weitere Leitungen. Im März 2019 könne der LSBG dann wohl endlich beginnen, Fahrbahn, Fuß- und Radwege zu erneuern. Der Bereich zwischen Ellerneck und Pulverhof sei noch in relativ gutem Zustand, deshalb werde dort nur die Fahrbahndecke erneuert.
Die Baustelle sei ein Negativerlebnis, alles hätte besser gemacht werden können, waren sich die Fraktionen einig. Schon die Information für die Anwohner sei mangelhaft gewesen. Es fehle eine zentrale Stelle zur Koordination der Bauarbeiten, kritisierte der Regionalausschuss.