Hamburg. Gemeindehaus der Altrahlstedter Kirche soll umgenutzt werden. Bürger gründen Förderverein. Politik sagt Unterstützung zu.

Rahlstedt will ein Stadteilzentrum. Seit Jahren schon kämpft der mit 87.000 Einwohnern größte Hamburger Stadtteil um eine kulturelle Mitte. Jetzt gibt es eine Realisierungschance: Die Kirche in Alt-Rahlstedt will ihr Gemeindezentrum an der Rahlstedter Straße 79a aufgeben. Prompt gründeten die Rahlstedter den neuen Verein „Stadtteilzentrum Rahlstedt e.V.“, um das Haus zu mieten. Kirche und Politik unterstützen die Pläne.

Hoffen auf einen Start im Herbst

„Am liebsten würden wir schon im September mit einem Interimsprogramm starten“, sagt Volker Wolter, Sprecher des Vereins Stadtteilzentrum und früherer Rektor des Gymnasiums Rahlstedt. Dann könnte der Verein das zur Altrahlstedter Kirche von 1248 gehörende Gemeindehaus übernehmen. Die Kirche hat es aus Kostengründen geräumt. Jetzt sollen Gespräche mit Kirche und Politik klären, ob das Projekt finanzierbar ist.

„Ohne städtische Unterstützung wird es nicht gehen“, sagte Wolter. Das Stadtteilzentrum will kulturelle, soziale und sportliche Aktivitäten entfalten bzw. als „Serviceagentur“ für den Stadtteil einfädeln und koordinieren. Dafür will der Verein Stadtteilzentrum wachsen.

Parteien wollen helfen

Die Parteien haben bereits ihre Unterstützung zugesagt, der Bezirk will Geld dazu geben. Aber das Gebäude ist alt und energetisch problematisch. Perspektivisch will die Kirche die Immobilie entwickeln, wobei ein Stadtteilzentrum in den Neubau integriert werden könnte. Der Kirchenkreis Ost bestätigte entsprechende Vorüberlegungen und erste Gespräche. Der anteilige Finanzbedarf für das Stadtteilzentrum wird im deutlich sechsstelligen Bereich gesehen. Bis dahin könnte der Verein das alte Gemeindehaus aber schon bespielen, wenn denn genug Geld für die „Zwischennutzung“ zusammen kommt.

Wolter erklärte, dass beide Seiten noch „sehr viel Zahlenmaterial erarbeiten“ müssten. Der Verein brauche allerdings auch eine möglichst langfristige Perspektive für die Immobilie.

Angedacht ist ein Rahlstedt-Museum

Maßgeblich beteiligt an der Gründung des Vereins Stadtteilzentrum Rahlstedt sind der Bürgerverein, KulturWerk und Kulturverein Rahlstedt. Zu den ersten 20 Mitgliedern gehören Marcus Egin vom Altrahlstedter Männerturnverein (AMTV) und der Mäzen Karl-Heinz Böttger.

In die Planungen für das Stadtteilzentrum eingehen soll eine Art Rahlstedt Museum, das mit umfangreichem Archivmaterial die Stadtteilgeschichte erzählen sowie mit Bildersammlungen Rahlstedter Künstler präsentieren und erhaltene Werkstätten wie das Liliencronzimmer zeigen soll.