Hamburg. Im Streit um die städtischen Baupläne wollen die Anwohner den umstrittenen Bebauungsplan “im Sinn des Naturschutzes“ weiter entwickeln.
Im Ringen um weiteren Wohnungsbau am Wohldorfer Wald haben die Bürgerinitiative und der Verein Wohldorfer Wald beschlossen, in neuen Gesprächen mit der Stadt eine Einigung anzustreben. Gestern erging ein entsprechendes Angebot.
Die Fraktionsspitzen von SPD und Grünen hatten im Frühjahr zunächst Zusicherungen zum Naturschutz geben und den Bebauungsplan von 188 auf 90 Wohnungen abspecken wollen. Dafür sollte auf der umstrittenen Fläche an der Hoisbütteler Straße eine befristete Erstaufnahme für Flüchtlinge errichtet und der Wohnungsbau auf eine andere, geschützte Fläche in Richtung Mühlenbrook geschoben werden. Da die Stadt aber ihr Versprechen nicht grundbuchlich absichern wollte und die Flüchtlingszahlen zurückgingen, stoppte sie die Gespräche.
Jetzt droht das Wiederaufleben des Gerichtsverfahrens, mit dem die Ohlstedter und der BUND den Bebauungsplan kippen wollen. Das Moratorium, auf das sich die beiden Streitparteien geeinigt hatten, läuft 2020 aus. Auf dem strittigen Gelände liegt eine unterirdische Wasserscheide, die die Grundwasserversorgung des Waldes sichert.
Der Verein und der BUND wollen nun den angefochtenen Bebauungsplan „im Sinne des Naturschutzes weiter entwickeln“ und keine neue Fläche wie die an der Mühlenbrook mehr angetastet sehen. Ob sie jetzt Wohnungen oder eine Folgeunterbringung für Flüchtlinge an der Hoisbütteler Straße akzeptieren würden, blieb offen.