Hamburg. Das mit 791 Betten drittgrößte Krankenhaus plant einen Neubau mit Operationssälen, ein Ambulanzzentrum und ein Bettenhaus.

Zehn Jahre ist es her, dass aus dem Asklepios Klinikum Eilbek die Schön Klinik Hamburg Eilbek wurde. Damals hatte die Klinik 493 Betten und ist heute mit 791 Betten Hamburgs drittgrößtes Krankenhaus. An diesem Montag feiert die Klinik mit Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) ihr zehnjähriges Bestehen. Um das Krankenhaus fit für die Zukunft zu machen, wird zurzeit das Großprojekt „Eilbek 2020“ mit einer Reihe von Umbaumaßnahmen und Modernisierungen geplant. Konkrete Pläne gibt es bereits für einen Neubau mit zwölf Operationssälen, einem mehr als jetzt.

„Damit sollen die Kapazitäten in den einzelnen Fachabteilungen ausgeweitet werden, die schon jetzt bei Weitem nicht mehr ausreichen“, sagt Dr. Ulrich Knopp, seit drei Jahren Geschäftsführer der Klinik und vorher seit 2006 stellvertretender Leiter des Krankenhauses. In den Neubau wird die Zentralsterilisation mit einziehen, die auch erweitert wird. „Der Neubau soll 32 Millionen Euro kosten. 20 davon bezahlt die Stadt. Wir gehen davon aus, dass der Neubau im November beginnen und Anfang 2019 in Betrieb genommen werden kann“, sagt Knopp.

Die neurologische Frührehabilitation für Patienten mit schweren Hirnschädigungen soll weiter ausgebaut werden. „Im derzeitigen Krankenhausplan hat die Stadt Hamburg eine Erweiterung um 45 Betten in diesem Bereich bewilligt, die in den kommenden Monaten mit der Eröffnung einer neuen Station umgesetzt werden soll. Dafür wird auch noch Pflegepersonal gesucht“, sagt Knopp.

Neben der zentralen Aufnahme soll es künftig noch eine spezielle Aufnahmestation mit zehn Betten für Patienten geben, bei denen noch weitere Diagnostik durchgeführt werden muss, bevor entschieden wird, ob sie stationär aufgenommen werden müssen. Ein altes Bettenhaus, in dem es noch viele Drei- bis Vierbettzimmer gibt, soll durch einen Neubau mit Ein- bis Zweibettzimmern ersetzt werden. Die über mehrere Häuser verteilten Ambulanzen sollen in einem Ambulanzzentrum zusammengefasst werden. „Für den Neubau des Ambulanzzentrums und das neue Bettenhaus sind noch einmal 30 Millionen Euro veranschlagt. Wie viel davon die Stadt übernimmt, ist noch unklar, weil die konkreten Planungen dafür noch nicht abgeschlossen sind“, sagt Knopp.

Operationen mithilfe von Computernavigation

Mit 62 Millionen Euro sind die geplanten Investitionen fast genauso hoch wie die Summe, die in den vergangenen zehn Jahren aufgewendet wurde. „Seit 2006 haben wir 70 Millionen Euro in den Umbau und die Modernisierung der Klinik investiert, 20 Millionen davon haben wir von der Stadt Hamburg an Fördermitteln erhalten“, sagt Knopp. Er betont, dass das Krankenhaus rund um die Uhr im Hamburger Osten für die Versorgung von allgemeinen internistischen und chirurgischen Erkrankungen zur Verfügung steht. Daneben wurden in der Klinik vor allem drei Schwerpunkte ausgebaut: die Neurologie mit dem Schwerpunkt neurologische Frührehabilitation, die Psychiatrie mit einem Neubau und der Einführung der Psychosomatik sowie die Orthopädie mit Spezialabteilungen, unter anderem für Wirbelsäulenchirurgie und Endoprothetik.

Prof. Frank Lampe ist Chefarzt in der Endoprothetik und arbeitet schon seit den Zeiten in der Klinik, als diese noch dem Hamburger Landesbetrieb Krankenhäuser angehörte. „Die Klinik hat sich qualitativ enorm weiterentwickelt“, sagt er. Zu der Steigerung der Qualität habe auch entscheidend die Spezialisierung einzelner Bereiche beigetragen. Lampe leitet das Zentrum für Endoprothetik im Orthozentrum seit der Gründung vor acht Jahren. Seit damals sind die OP-Zahlen in seinem Zen­trum deutlich gestiegen. „2008 hatten wir etwa 800 Endoprothesen-Operationen pro Jahr. Im vergangenen Jahr waren es etwa 1300“, sagt Lampe.

Auch in der Medizin hat sich viel getan. So operieren die Ärzte in der Abteilung heute oft mithilfe der Computernavigation, die es ermöglicht, die Eingriffe noch präziser durchzuführen.

In der Schön-Klinik Hamburg Eilbek wurden auch Spezialabteilungen eingerichtet, zum Beispiel die Abteilung für Schilddrüsenchirurgie und die Adipositasklinik für Menschen mit krankhaftem Übergewicht. Die Adipositasklinik unter Leitung von Dr. Beate Herbig wurde 2012 eröffnet – und ist seitdem enorm gewachsen. „Das liegt vor allem daran, dass die Zahl der extrem übergewichtigen Menschen stark zunimmt,“ sagt Herbig. 2012 hatte die Klinik sechs Mitarbeiter und 71 Operationen. Jetzt sind hier 17 Mitarbeiter beschäftigt, und allein in diesem Jahr haben sich fast 800 Patienten mit einem Operationswunsch vorgestellt. Im vergangenen Jahr wurden 365 Operationen durchgeführt. In diesem Jahr werden es laut Herbig 450 sein.

Doch nur 40 Prozent der Patienten, die sich vorstellen, werden operiert. In dem Zentrum werden neben Operationen auch Ernährungsberatung, ambulante Therapien, psychologische Beratung und Sportprogramme angeboten.