Hamburg. In Rahlstedt entstehen zwei neue Gewerbegebiete mit Knicks und Wasserläufen. Firmen können Grundstücke kaufen oder pachten.

Gepflegte Knicks, offene Wassergräben, lange Spazierwege, Gründächer und Tiefgaragen unter den Häusern – Merkmale, die auf eine Wohnsiedlung mit hohem Freizeitwert schließen lassen. Doch Klaus-Peter Jebens macht Gewerbegebiete aus seinen 59 Hektar Land. Zum bestehenden Rahlstedter Merkurpark (30 Hektar) kommen jetzt Viktoria- (36 Hektar) und Minervapark (23 Hektar) hinzu.

„Gewerbe muss nicht heißen, triste Hallen an breite Straßen zu setzen und auf allen Freizeitwert zu verzichten“, sagt Jebens. „Das hochwertige Konzept zieht auch hochwertige Betriebe an.“ Die Mischung müsse stimmen und das Verkehrskonzept. Es wird gemeinsam von Hamburg und seiner Nachbargemeinde Stapelfeld entwickelt. 17 Hektar des Minervaparks liegen in Schleswig-Holstein. Es ist die erste übergreifende Planung dieser Art im Hamburger Raum.

„Es ergibt mehr Sinn, über die Landesgrenzen hinaus den Großraum zu denken“, sagt Jebens, „Wirtschaftsbeziehungen machen nicht an Verwaltungsgrenzen halt.“ Im Merkurpark sind zwischen 1995 und 2010 rund 1350 Arbeitsplätze entstanden, im Viktoriapark rechnet Jebens mit 1800 bis 2000, im Minervapark mit 800 Arbeitsplätzen.

Interessierte Firmen können Grundstücke kaufen oder pachten. Wie in einer Wohnungseigentümergemeinschaft treten sie einer „Zweckgesellschaft“ bei, in die sie Beiträge einzahlen und die für sie in erster Linie die Grünpflege übernimmt. Außerdem will Jebens so die Zügel in der Hand behalten, um gezielte Ansiedlungspolitik zu betreiben. Dafür will er sich Zeit lassen. „Die Nachbarn sollen miteinander ins Geschäft kommen können, müssen also zueinander passen“, sagt Jebens.

Deshalb will er gern ein Hotel und Gastronomie ansiedeln. Für schöne Mittagspausen, Geschäftsreisende und Anwohner aus Rahlstedt, Stapelfeld und Großlohe. Westlich angrenzend an Merkur- und Viktoriapark entsteht eine sieben Hektar große öffentliche Grünanlage, die einen Ausgleich darstellt für die derzeit noch landwirtschaftlich genutzten Flächen.