Hamburg. Wandsbek will Ampel nach Wiener Vorbild umrüsten. Darauf hat sich die rot-grüne Koalition im Bezirk verständigt.

In Wien haben die lesbisch-schwulen Ampelpärchen die Herzen und die Straßen erobert. Sie ersetzen zunehmend die solistischen Männchen, die bisher den Fußgängern das Stillstehen oder Loslaufen befahlen. 120 Ampeln sind bereits umgerüstet und lassen die Wiener vor rot leuchtenden, gleichgeschlechtlichen Liebespaaren auf die beherzten grünen Jungs warten, die händchenhaltend loshuschen und dem Bürger anzeigen, dass jetzt auch er weiter gehen kann im Dschungel der Großstadt. Da will Wandsbek nicht nachstehen.

Nicht gleich alle, aber immerhin eine Lichtzeichenanlage in Hamburgs größtem Bezirk soll mit den schwul-lesbischen Bürgerschrecks ausgestattet werden. Darauf hat sich die rot-grüne Koalition im Bezirk verständigt.

Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hatte sich im Mai begeistert von der Wiener Idee gezeigt und wollte Hamburg dafür öffnen. Jetzt marschieren ihre Befürworter offenbar durch die Instanzen.

Die als Symbol für Weltoffenheit geltende neue Lichtzeichenanlage soll „am oder in der Nähe des Wandsbeker Marktes“ stehen, heißt es von Seiten der Koalition. Das Festlegen des genauen Standortes wird dem Zusammenspiel der Verwaltungsdienstellen überlassen. „Wir sind uns klar darüber, dass damit die Lebenssituation der Gleichgeschlechtlichen noch lange nicht besser wird“, sagte Dennis Paustian-Döscher, Fraktionschef der Wandsbeker Grünen. „Aber die Lichtsignale können auf die Unterschiedlichkeit der Menschen hinweisen und die fehlende Gleichstellung anmahnen.“