Der bestehende, gebührenfreie P+R-Parkplatz am Bahnhof Ohlstedt sei hoffnungslos überfordert. Bis zum erhofften Neubau des Parkhauses sollen Knöllchenschreiber helfen, den Parkdruck zu verringern.

Hamburg. Mit „Geiz ist geil“ preisen Werbeplakate die Leistungen günstiger Unterhaltungselektronikmärkte. Mit dem Ausspruch „Geiz ist geil“ auf den Lippen entsteigen auch immer mehr auswärtige Autofahrer am Bahnhof Ohlstedt ihren gebührenfrei geparkten Wagen und setzen ihre Fahrt Richtung Innenstadt mit der U1 fort. Früher fuhren sie ihre Autos ein Stück weiter stadteinwärts bis zu den Stationen Volksdorf oder Meiendorfer Weg. Doch seit diese beiden Park+ride-Parkhäuser Gebühren kosten, weichen sie zunehmend nach Ohlstedt aus.

„Es macht keinen Sinn, mit schlechter Gebührenpolitik massenhaft Autos nach Ohlstedt zu locken“, sagt die Walddörfer CDU-Bezirksabgeordnete Franziska Hoppermann. „Wenn die Nachbargemeinden in Schleswig-Holstein Parkgebühren verlangen und Hamburg dann für seine P+R-Häuser nachzieht, kann das nicht funktionieren.“ Der bestehende, gebührenfreie P+R-Parkplatz am Bahnhof Ohlstedt sei hoffnungslos überfordert.

Hamburg erhebt gegen den erbitterten Widerstand der CDU seit Ende Juli 2014 Parkgebühren in den neueren P+R-Parkhäusern. Am Volksdorfer und am Meiendorfer Bahnhof brach die Zahl der Parker daraufhin massiv ein.

Die dörflichen Ohlstedter „Einkaufstraßen“ Alte Dorfstraße, Westerfelde, Timms Hege, Jettbergskamp, Brunskrogweg und Dorfgrund sind regelmäßig so zugeparkt, dass kein Zweirichtungsverkehr mehr möglich ist. Die Kunden der Geschäfte kommen mit ihren Autos nicht durch und finden plötzlich keine Kurzparkplätze mehr – ein Novum am sonst so geräumigen Stadtrand. Hoppermann fordert eine zügige Bedarfsabschätzung für ein P+R-Haus Ohlstedt. „Für 2016 ist die Sanierung der U-Bahn-Brücke avisiert. Das wäre ein guter Zeitpunkt zum Bauen.“

Die Bezirksversammlung Wandsbek unterstützt den Vorschlag einmütig. Bis zum erhofften Neubau des dann gebührenpflichtigen Parkhauses sollen Knöllchenschreiber helfen, den Parkdruck zu verringern.