Der Sicherheitsdienst, der für den Schutz des Einkaufszentrums Steilshoop zuständig ist, soll Verbindungen zur rechten Szene haben. Jetzt wird der Wachdienst ausgetauscht.

Hamburg. Der Sicherheitsdienst des Einkaufszentrums in Steilshoop soll ausgetauscht werden. Damit reagierte die Centerleitung auf einen Panorama-Bericht (NDR), nach dem der Deutsche Sicherheitsdienst (DSD), der für den Objektschutz verantwortlich ist, der Neonazi-Szene zugeordnet werden könne.

Das Polit-Magazin Panorama hat Anfang November berichtet, dass der DSD Verbindungen zur rechten Szene haben soll. Der Beitrag deckte auf, dass der Sicherheitsdienst im Sommer ein Treffen einer rechtsextremistischen Vereinigung in Thüringen bewacht hat und sich im Deutschland-Magazin als eine Art Bürgerwehr darstellt. Dort heißt es: „Bürger in Hamburg greifen zur Selbsthilfe - DSD, ein Schutzverein.“

Wie die SPD-Bezirksfraktion Wandsbek mitteilte, werde das EKZ jetzt Angebote für einen neuen Objektschutz einholen. “Ich denke, in Zeiten, in denen wir uns mit prügelnden Wachleuten in Asylbewerberheimen beschäftigen müssen, müssen wir sehr genau hinschauen, wenn solche Vorwürfe erhoben werden und einen Weg finden, den Stadtteil Steilshoop vor offenen und verdeckten rechtsradikalen Aktivitäten zu bewahren”, so Carsten Heeder, Regionalsprecher für Bramfeld, Steilshoop und Farmsen-Berne.

Weiter verweist Heeder darauf, dass Jugendorganisationen jährlich am 20. April (Hitlers Geburtstag) eine gemeinsame Demonstration gegen Nazis nahe des EKZ organisieren. Es sei ein untragbarer Zustand, dass das Gebäude, vor dem man sich für diese Demonstration versammelt, von denen bewacht werde, gegen die man demonstriere. Und dass der Mittelpunkt des Stadtteils von einer Organisation bewacht werde, die sonst Veranstaltungen von Holocaust-Leugnern beschütze.

“Wir freuen uns, dass das Einkaufszentrum und das Bezirksamt so schnell reagiert haben und ein neuer Objektschutz für das EKZ Steilshoop gesucht wird – das ist ein weiterer Erfolg unserer entschiedenen Null-Toleranz-Politik gegen Rechts,” so Heeder.