Nach der Änderung des Bundesbaurechts will Hamburg jetzt auch in Gewerbegebieten und auf Grünflächen Flüchtlingsheime einrichten. Derzeit kommen etwa 150 neue Flüchtlinge wöchentlich nach Hamburg.
Hamburg. Die Wandsbeker SPD-Fraktionschefin Anja Quast hat angekündigt, verstärkt in Außenbezirken wie dem Alstertal und den Walddörfern nach Grundstücken für Flüchtlingsunterkünfte suchen zu wollen. Es gehe um eine bessere Verteilung der Heime in der Stadt, um kleinere Einheiten bilden zu können und so die Integration der Neuankömmlinge zu erleichtern.
Der Bundestag hat auf Hamburger Initiative das Baurecht geändert, so dass „Unterbringungen“ jetzt auch in Gewerbegebieten und auf Grünflächen zulässig werden (wir berichteten).
In Billstedt, Harburg und Wilhelmsburg wohnen mehr als 1000 Flüchtlinge, in Farmsen werden es mit Fertigstellung der neuen Unterkunft in der zweiten Dezember-Woche etwa 750 werden. Derzeit kommen wöchentlich etwa 150 neue Flüchtlinge in die Stadt.
Am Volksdorfer Grenzweg in Bergstedt wird derzeit ein Heim für 170 Flüchtlingsfamilien eingerichtet. Ein Förderverein arbeitet bereits. Im Streit um die neue Unterkunft in Farmsen warf der Bürgerverein der Verwaltung vor, die kritische Stimmung im Stadtteil zu unterschätzen. Die Ängste würden nicht ernst genug genommen. Dagegen erklärten Fördervereine, eine Einladung der Neuankömmlinge auf einen Tee oder Kaffee sei das beste Mittel gegen die Angst und der erste Schritt in ein reicheres Leben.