Ein Nachbar kritisiert, dass die geplante Erstaufnahme mit 300 Plätzen zu groß ist und schlägt zwei ergänzende Standorte für kleine Heime vor. Keine gute Idee, sagt die CDU. Weil dann drei große Heime kämen.

Marienthal. Die geplante Erstaufnahme für 300 Flüchtlinge am Holstenhofweg stößt auf Kritik im Stadtteil. Die aber solle diskret behandelt werden, hieß es im Hauptausschuss der Bezirksversammlung Wandsbek. „Wer laut über alternative Standorte nachdenkt, hat am Ende nicht ein Heim, sondern eins und die genannten Alternativen dazu“, sagte Wandsbeks CDU-Fraktionsvize Claudia Folkers.

In einer schriftlichen Eingabe an das Bezirksamt moniert ein Anwohner die Größe des Heimes und mahnt die von der regierenden SPD immer wieder angekündigte dezentrale Unterbringung in kleinen Einheiten an. Zur Entzerrung schlägt er alternative Standorte in Marienthal vor: die Kielmannseggstraße und das brachliegende Concordiastadion an der Oktaviostraße. So könnten drei Heime mit je 100 Bewohnern entstehen, die übersichtlicher und vor allem nachbarschaftsverträglicher wären.

Jetzt soll der Wandsbeker Sozialausschuss die Standort-Vorschläge in öffentlicher Sitzung würdigen. Der Vorschlag, die Eingabe mit einem direkten Antwortschreiben vom Amt leise zu erledigen, wurde verworfen.

Die Sozialbehörde sucht händeringend nach geeigneten Standorten, möchte aber aus wirtschaftlichen Gründen möglichst keine Heime mit weniger als 300 Plätzen haben. Die Flüchtlingszahlen sind im letzten Jahr massiv angestiegen, derzeit kommen jeden Monat etwa 500 Menschen in Hamburg an. Die Bezirke sind wegen ihrer besseren Ortskenntnis gehalten, der Sozialbehörde zu helfen und Flächen für die Unterbringung vorzuschlagen.