Wegen steigender Fahrgastzahlen plant die Hochbahn neue Haltestellen. Die Linie U 1 soll auf dem 2,6 Kilometer langen Abschnitt zwischen Farmsen und Berne bald auch in Oldenfelde halten.
Hamburg. Die Hamburger Hochbahn rechnet für 2017 mit dem Baubeginn der neuen Haltestelle Oldenfelde auf der Linie U 1 zwischen den bestehenden Haltestellen Farmsen und Berne. Das kündigte Hochbahn-Chef Günter Elste an. „Wir haben an diesem Standort einen großen Bedarf für eine zusätzliche Haltestelle und werden nach Fertigstellung dort täglich mehrere Tausend Menschen direkt an die U-Bahn anschließen.“
Der Streckenabschnitt ist einer der längsten in Hamburg und 2,6 Kilometer lang. Einen Zeitplan gibt es auch schon für die neue Haltestelle Horner Geest an der Dannerallee (Horn). Hier könnte 2019 Baubeginn sein. Dafür müsste die bestehende U-Bahn-Linie 4 ausgefädelt werden, dann würden einige Züge Richtung Dannerallee fahren und andere in Richtung Billstedt/Mümmelmannsberg. Außerdem arbeitet die Hamburger Hochbahn zur Zeit an einer Konzeptstudie zur U-Bahn-Netzerweiterung. Die neue Linie U5 soll von Steilshoop über Winterhude und die Innenstadt bis zu den Arenen im Volkspark und zum Osdorfer Born führen. Wichtigster Punkt bei den Planungen ist die Entscheidung zwischen der Nordvariante – entlang der Metrobuslinie 5 – und der Südvariante über Altona/Bahrenfeld. Die Streckenwahl hätte auch Auswirkungen auf eine vielfach geforderte neue Haltestelle in der Nähe der Universität auf der Linie U 1 zwischen Hallerstraße und Stephansplatz. Diese wäre laut Elste nur notwendig, wenn die Südvariante gebaut werden würde. Dem Hochbahn-Chef ist vor allem wichtig: „Planungen in jedes Schienensystem sind sehr komplex und erfordern viel Zeit. Schnellschüsse verbieten sich hier, weil man ansonsten Fehlplanungen hinsichtlich Nutzen, Zeit und Kosten riskieren würde.“
Eine Erweiterung des U-Bahn-Netzes ist dringend erforderlich, denn immer mehr Fahrgäste nutzen Bus und Bahn. So hatte das Verkehrsunternehmen im vergangenen Jahr rund 436 Millionen Fahrgäste und damit einen Zuwachs von etwa 1,5 Prozent gegenüber 2012. Der Ansturm auf Bus und Bahn soll anhalten. Prognosen gehen im Jahre 2020 von 525 Millionen Fahrgästen pro Jahr aus: „Die Optimierung des Bussystems und die Erweiterung des U-Bahn-Netzes sind unverzichtbare Kernelemente, um Hamburg auch künftig mobil und lebenswert zu gestalten“, sagte Verkehrssenator Frank Horch (parteilos).
Während die Planungen für die U 5 noch vage sind, arbeitet die Stadt bereits eifrig am Busbeschleunigungsprogramm und hat zahlreiche Baustellen, zum Beispiel am Gänsemarkt, eingerichtet.
Immer mehr Fahrgäste bedeuten zwar immer mehr Einnahmen, aber noch höhere Ausgaben in den Ausbau des Fahrzeugparks und der Infrastruktur.
Deshalb ist der ÖPNV für die Städte immer ein Zuschussgeschäft. So auch in Hamburg: 53,5 Millionen Euro und damit rund 200.000 Euro weniger als noch in 2012 betrug der Fehlbetrag der Hochbahn im vergangenen Jahr. Diesen muss die Stadt ausgleichen. Der Kostendeckungsgrad lag im vergangenen Jahr bei 90,3 Prozent. Senator Horch ist damit zufrieden: „Ein solch hervorragendes Ergebnis gibt es sonst in keiner anderen Metropole.“
Auch wenn die Stadt und somit der Steuerzahler immer die Verluste der Verkehrsunternehmen ausgleichen werden, steigen die Fahrpreise kontinuierlich an. Auf Abendblatt-Anfrage bestätigte Senator Horch, dass auch für 2015 eine Erhöhung geplant sei.