Die Spritzenkanüle steckte kaum sichtbar in einem Nackensteak. Das Amt für Verbraucherschutz ist alarmiert. Das Grillfleisch kam aus Nordrhein-Westfalen.
Wandsbek. Ein Kunde aus Rahlstedt hat vor wenigen Tagen in seinem abgepackten Grillfleisch vom Discounter Lidl eine 2,6 Zentimeter lange und 1,5 Millimeter dicke Spritzenkanüle gefunden. Nur durch Zufall habe er die Kanüle entdeckt. Sie habe waagerecht im Fleisch gesteckt und sei auf den ersten Blick nicht zu erkennen gewesen. Die metallene Röhre befand sich in Schweine-Nackensteaks Paprika und stammt aus einem Fleischbetrieb in Nordrhein-Westfalen, wie das Verbraucherschutzamt Wandsbek dem Abendblatt bestätigte. Der Rahlstedter vermutet, dass die Kanüle beim Würzen des Fleisches abgebrochen und so in die Verpackung gelangt sei. „Nicht auszudenken“ welche schweren Verletzungen das vorn angeschrägte spitze Teil durch den Verzehr hätte anrichten können“, sorgt sich L.
Auch das Verbraucherschutzamt stuft den Fall als ernst ein und hat den Discounter informiert. Der betreffende Markt sei auf weiteres Fleisch aus dieser Produktion überprüft worden. Der Fall sei an das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt in Münster übertragen wurde.
Laut Dr. Giovanni Serra, der dort für den Fall zuständig ist, erwarte man innerhalb der kommenden Tage die Zusendung der Kanüle und die den Fall betreffenden Papiere vom Bezirksamt Wandsbek. „Solange uns der Gegenstand nicht vorliegt, können wir die Herkunft nicht mit Sicherheit klären“, so Serra. Der Betrieb, von dem das Fleisch vermutlich stammt, ist ihm gut bekannt. „Das Unternehmen ist bisher nicht negativ aufgefallen“, so Serra.
Lidl teilte auf Nachfrage mit, dass man den Vorfall und die Unannehmlichkeiten bedaure. „Wir werden uns selbstverständlich unverzüglich mit dem betroffenen Kunden in Verbindung setzen“, so eine Sprecherin. Man habe den betreffenden Lieferanten bereits informiert und um eine schriftliche Stellungnahme gebeten. Darin schließe dieser aus, dass weitere Fremdkörper in diese oder weitere Chargen des Produkts gelangt seien. Lidl gegenüber habe der Lieferant mitgeteilt, dass weder im Schlacht- noch im Zerlege- oder Produktionsbetrieb Fremdkörper der gefundenen Art verwendet werden würden. Man halte es deswegen für aus geschlossen, dass der Fremdkörper so in das Produkt gelangt sei. Der Vorfall habe das Unternehmen jedoch veranlasst hat, seine produktionsbegleitenden Kontrollen nochmals zu überprüfen.