Ihre Styropor-Flugzeuge müssen derzeit am Boden bleiben: Die Jugendarbeit der Modellflieger ist praktisch zusammengebrochen, seit die Hobby-Flugzeugbauer ihre Werkstatt in der Schule räumen mussten.

Rahlstedt. Die Wandsbeker Modell-Flieger sind heimatlos. Die alten Herren, die ehrenamtlich Kindern und Jugendlichen fürs Fliegen begeistern und für kleines Geld Flugzeuge mit ihnen bauen, haben keine Werkstatt mehr. Sie brauchen einen 70 bis 90 Quadratmeter großen Raum, den sie einmal wöchentlich nutzen können. Zwar verfügen die Flieger vom Wandsbeker Modell-Flieger e.V. noch über den Flugplatz am Rahlstedter Schimmelreiterweg, aber: Verunfallte Modelle müssen irgendwo repariert werden können. Ihre bisherige Werkstatt im Gymnasium Rahlstedt mussten die Modellflieger aufgeben, weil die Schule umgebaut wird. Jetzt soll die Kommunalpolitik helfen.

„Unsere Jugendarbeit ist praktisch zum Erliegen gekommen“, sagte der 1. Vorsitzende Horst Biedermann. Mobiliar und Werkzeuge sind eingelagert. Auch von anderen Schulen kamen auf die Anfragen des Vereins Absagen wegen Bauarbeiten. Der Wandsbeker Jugendhilfe-Ausschuss will jetzt bei der Standortsuche helfen und gegebenenfalls die Miete übernehmen, damit die Jugendlichen wieder abheben können. Die Arbeit der Modellflieger wird sehr geschätzt. Seit 2006 sind sie latent auf Werkstattsuche. Damals mussten sie ihr Quartier im schließenden Wandsbeker Bürgerhaus 2006 aufgegeben. Im Gymnasium Rahlstedt waren sie mietfrei im Keller untergebracht.

Die Spezialität der Ingenieure vom Modellfliegerverein sind Styropor-Flieger aus einfachsten Mitteln. Die Jugendlichen sollen schnell und ohne langes Anlernen feststellen können, ob ihre Eigenbauten abheben und in der Luft bleiben oder ob wegen schlechter Flugeigenschaften nachgebessert werden muss. Wer dabei Feuer fängt, wird gern in schwierigere Regionen begleitet. Trotzdem könne schon für 40 Euro ein vom Boden aus lenkbarer Flieger mit Sender und Empfänger gebaut werden, sagte der Modellbauer Hans Ebel.