Die Rahlstedter dürfte es freuen: Kommende Woche sollen die toten Palmen an der Hagenower Straße in Rahlstedt endgültig entfernt werden. Ab Montag werden stattdessen neue Säuleneichen gepflanzt.

Hamburg. Vom erträumten karibischen Flair ist schon lange nichts mehr zu sehen: Die Blätter sind braun gefärbt, nur noch vereinzelt hängen Palmwedel abgeknickt herunter. Nach mehr als einem Jahr Ärger über die hässlichen Pflanzenstummel, sollen sie in der kommenden Woche nun endlich entfernt werden. Stattdessen werden neue Säuleneichen gepflanzt. Bezirk und das zuständige Gartenbauunternehmen wollen sich die Kosten für die Entsorgung und Neubepflanzung teilen. Über die Höhe der Kosten darf David Lause, Pressesprecher der Bezirksamts Wandsbek, „aus Vertragsgründen“ nichts sagen. Das Unternehmen soll jedoch den größeren Anteil übernehmen. „Dieser Betrag ist natürlich ärgerlich, aber die Rahlstedter sind glücklich, dass eine Lösung gefunden wurde, damit der Platz wieder attraktiv und schön aussieht.“

Damit geht in der kommenden Woche ein monatelanger Streit zu Ende. Im Mai 2011 beauftragte das Bezirksamt Wandsbek eine Gartenbaufirma mit der Pflanzung von zwölf Palmen. Die Kosten lagen bei insgesamt 12.000 Euro. Doch schon den ersten Winter überlebten die Palmen nicht. Botaniker hatten schon früh darauf aufmerksam gemacht, dass Hanfpalmen für das hiesige Klima nicht geeignet seien.

Im August vergangenen Jahres verkündete das zuständige Bezirksamt, dass ein Erhalt der zwölf Palmen „unmöglich“ sei und eine Alternative gefunden werden müsse. Im November stimmten CDU, SPD und Grüne im Regionalausschluss für eine Ersatzbepflanzung mit Säuleneichen.

Auch überregional sorgte die „Palmen-Posse“ von Rahlstedt für Aufsehen. Der Bund der Steuerzahler bezeichnete die Pflanzung als „Schnappsidee“. „Jetzt werden die Pflanzen wie Unkraut entsorgt und der Steuerzahler bleibt auf Kosten in Höhe von mehr als 15.000 Euro sitzen.“ Die NDR-Satiresendung „Extra3“ widmete sich in einem Beitrag dem „realen Irrsinn“.

Die neuen Säuleneichen sollen nun die Diskussion beenden. Dank ihrer lichten Baumkrone und dem schlanken Stamm sind die Bäume gut für Standort in der Fußgängerzone geeignet. Hinzu kommt, dass die Baumart anders als ihre Vorgänger als besonders „stressresistent“ gilt.