Nachdem sich ganz Hamburg über die Möchtegern-Karibik in Rahlstedt amüsierte, haben Siebtklässler die Palmen-Posse künstlerisch umgesetzt . Das Ergebnis ist in einer Ausstellung zu sehen.

Hamburg. Die Rahlstedter Palmen – ein Begriff, der bei vielen Hamburgern für die vielleicht unsinnigste Bepflanzungsaktion der Stadt steht. Und für eine Bezirksposse, die zwischen den Beteiligten für jede Menge Streitigkeiten sorgte.

Waren es bis jetzt vor allem die Bezirkspolitiker, die sich mit dem Thema beschäftigten, sind es jetzt Siebtklässler der Stadtteilschule Altrahlstedt, die sich der Palmen-Posse angenommen haben - auf künstlerische Art. In zwei Wahlpflichtkursen in Kooperation mit dem Kulturwerk Rahlstedt haben sie Briefmarken mit dem Palmenmotiv entworfen. Entstanden sind 30 kleine Kunstwerke, die zeigen, dass Palmen nicht nur in der Realität sondern auch in den Köpfen der Kinder grundsätzlich eher an den Strand als nach Rahlstedt gehören. Diese kunterbunten Bildchen sind noch bis zum 10. Mai in einer Ausstellung im Shop der Stadtteil-Makler zu sehen.

Auch Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff (SPD) hat schon einen Blick auf die Bilder geworfen. Und war begeistert: „In dieser kreativen und ausgesprochen ansprechenden Weise hat sich in den vergangenen Monaten kaum jemand mit den Rahlstedter Palmen auseinander gesetzt.“

Der Bezirk hatte im Sommer 2011 zwölf Palmen auf dem Platz an der Hagenower Straße in Rahlstadt pflanzen lassen. Sie sollten für karibisches Flair sorgen. Doch daraus wurde nichts. Die Pflanzen, die insgesamt immerhin 12.000 Euro gekostet hatten, gingen nach kurzer Zeit ein. Dann das nächste Problem: Wer entsorgt die Palmen? Wer bezahlt neue Pflanzen? Bis heute gibt es offenbar immer noch keine Lösung. Die zwölf „Restpalmen“ bieten immer noch einen ziemlich trostlosen Anblick auf dem Platz. Doch David Lause, Sprecher des Bezirksamts Wandsbek, sagt, dass damit bald Schluss ist. „Die Palmen werden in Kürze entfernt. Ende März, Anfang April werden an selber Stelle zwölf Säuleneichen gepflanzt.“ Auch über die Übernahme der Kosten habe sich der Bezirk mit der zuständigen Gartenfirma einigen können.

Info: Die Ausstellung läuft noch bis zum 10. Mai im Shop des Stadtteil-Makler an der Rahlstedter Bahnhofstraße 19. Eintritt: frei.