Deutsche Bäume sollen künftig die Kaffeetrinker in der Rahlstedter Fußgängerzone beschatten. Die erfrorenen Palmen werden erst im Herbst 2013 ersetzt.

Rahlstedt. Zwölf Säuleneichen sollen die verstorbenen Palmen im Herzen Rahlstedts ersetzen. Der urdeutsche Baum werde den Hamburger Wintern trotzen, hieß es im Regionalausschuss Rahlstedt der Bezirksversammlung Wandsbek. Die vom Dauerfrost der dunklen Jahreszeit in kahle Stumpen verwandelten tropischen Gewächse, die am Ende der Einkaufsmeile Schweriner Straße Kaffeetrinkern Schatten spenden und die Südsee sinnlich erfahrbar machen sollten, werden entfernt. Der Regionalausschuss hat damit die von den Baumexperten des Bezirksamtes favorisierte Mischung von Eichen und Gledizien verworfen und setzt auf eine reine Monokultur. Jetzt geht es ums Geld.

„Das Amt möchte die toten Palmen auf dem Kulanzwege ersetzt bekommen“, sagte der SPD-Fraktionschef im Regionalausschuss, Lars Kocherscheid-Dahm. Ob der Gartenbauer, der die Palmen 2011 für 12000 Euro verkauft und gepflanzt hat, eine Anwachsgarantie gegeben hat, konnte das Bezirksamt nicht sagen. Es werde derzeit verhandelt. Teuer wird vor allem das Entfernen der alten Bäume.

Die Verhandlungen werden jedoch Zeit kosten und dafür sorgen, dass eine Neupflanzung zu nah an die Frostperiode heranrücken würde. Es bestünde die Gefahr, dass auch die neuen Bäume nicht anwachsen. Deshalb beschlossen die Politiker, die neuen Schattenspender erst im Herbst setzen zu lassen.

Die Säuleneiche hat das Rennen gemacht, weil ihre Krone licht und ihr Wuchs schlank ist. Die Bäume am Ende der Fußgängerzone dürfen nach dem Willen insbesondere der Geschäftsleute nichts verdunkeln und sollen folglich nur ein bisschen Schatten spenden und den Blick auf die Geschäfte nicht verstellen. Die Säuleneiche macht wenig Dreck, so dass der unter dem Baum sitzende Rahlstedter kaum von unerwünschten Nebenwirkungen der Natur behelligt würde. Außerdem gilt sie als „stressresistent“. Das muss sie auch sein, denn der Standort gilt als trocken und als im Sommer sehr heiß, weil der Belag der Fußgängerzone sich stark aufheizt.