Hamburg. Sie verteidigen unser Land und kämpfen gegen Kriminelle – leider sehen das nicht alle Menschen so positiv. Ein Erlebnis aus der S-Bahn.

In einem „Spiegel“-Interview diese Woche sagte der Militärexperte Franz-Stefan Gady, warum er eine deutsche Verteidigungspolitik so wichtig findet. Gady sagte: „Die Waffen niederzulegen, ist eine sehr noble Ansicht. Leider wird Krieg dadurch indirekt begünstigt. Wir betreiben im deutschsprachigen Raum einen parasitären Pazifismus. Der besagt, dass Krieg geächtet werden muss und wir moralisch überlegen sind. Dies können wir nur sagen, weil wir harte Verteidigungspolitik an andere Länder wie die Vereinigten Staaten auslagern.“

In der S-Bahn saß ein Soldat mit Uniform

Das erinnert mich an eine Begegnung, die mein Mann und ich kürzlich in der S-Bahn hatten. Dort saß ein Soldat, mit dem wir ins Gespräch kamen. Wir redeten über seine Aufgabe, seine Motivation, diesen Beruf auszuüben, und ich dankte ihm dafür. Das mache ich fast immer, wenn ich Polizisten oder Soldaten sehe, denn ich finde wichtig, dass diese Berufsgruppen auch positive Rückmeldungen erleben.

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Ein älterer Mann mischte sich in unser Gespräch ein und fragte den Soldaten, warum er sich denn in der Öffentlichkeit unbedingt in Uniform zeigen müsse. Damit könne er umsonst Bahn fahren und außerdem sei er stolz darauf, antwortete dieser. Der ältere Mann verließ den Waggon mit den Worten ans uns gerichtet: „Sie sind also auch für Krieg.“ Wir waren erst fassungslos, bis mein Mann ihm nachrief: „Nein, wir sind für Verteidigung.“