Hamburg. Im August hatte er seinen letzten Auftritt bei dem Kölner Sender. Jetzt wurde er mit einem der wichtigsten Medienpreise Deutschlands ausgezeichnet.

Der Fernsehjournalist Peter Kloeppel, jahrzehntelang das wichtigste Gesicht der Nachrichtensendung „RTL aktuell“, stand am Dienstagabend, 8. Oktober, vor einem viel beachteten Auftritt in Hamburg. Der 65-Jährige, der die Sendung von 1992 bis 2024 moderierte, erhielt einen der wichtigsten Medienpreise in Deutschland.

Der TV-Journalist wurde mit dem Sonderpreis des Robert Geisendörfer Preises 2024 geehrt.

Peter Kloeppel und die lobenden Worte der Geisendörfer Jury

Die Jury unter dem Vorsitz von Kirchenpräsident Volker Jung würdigt damit Peter Kloeppels jahrzehntelanges journalistisches Engagement als Chefmoderator der Nachrichtensendung „RTL aktuell“ und seine Verdienste als Gründungsdirektor der RTL-Journalistenschule.

„Peter Kloeppel prägte über drei Jahrzehnte das Bild von RTL mit. Die journalistische Seriosität der Nachrichtensendung ‚RTL aktuell‘ wird mit einer erstaunlich konstanten Reichweite belohnt und ist ‒ auch dank Kloeppel ‒ eine Ausweiskarte für das Funktionieren des dualen Systems“, heißt es in der Begründung der Jury.

Peter Kloeppel: So wurde der Journalist zum Chefmoderator von „RTL aktuell“

Nach Stationen bei RTL plus und als USA-Korrespondent wurde Kloeppel 1992 Chefmoderator von „RTL aktuell“. Von 2004 bis 2014 übernahm Peter Kloeppel zusätzlich die Aufgabe des Chefredakteurs von RTL. Auch in Sondersendungen zu vorwiegend politischen Themen wie der Wahlberichterstattung stellte er immer wieder seine Gabe unter Beweis, komplexe Inhalte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Viel Anerkennung hatte Kloeppel 2001 für seine siebenstündige Live-Moderation anlässlich der terroristischen Anschläge vom 11. September bekommen, so die Jury.

Robert Geisendörfer Preis: Ehrung für verschiedene Medienformate

Der Robert Geisendörfer Preis wird seit 1983 alljährlich im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer (1910‒1976) verliehen. Ausgezeichnet werden Hörfunk-, Fernseh- und Onlineformate aus allen Programmsparten, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen. Mit dem Sonderpreis wird darüber hinaus eine exemplarische, publizistische oder künstlerische Leistung gewürdigt.

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Die feierliche Verleihung des Medienpreises der evangelischen Kirche findet in Zusammenarbeit mit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) in Hamburg statt. Die Gewinner der regulären acht Preise in vier Kategorien werden am Tag der Verleihung bekannt gegeben.

Auch Kanzler Scholz würdigt den RTL-Moderator

Peter Kloeppel hatte am 23. August seine letzte Nachrichtensendung moderiert. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) meldete sich in der Sendung zu Wort: „Danke, dass Sie in einer Zeit, in der es viele falsche Nachrichten gibt, die man überall in den sozialen Medien und anderswo finden kann, darauf bestanden haben, dass es gut recherchierte Informationen sind, die die Bürgerinnen und Bürger von den Nachrichtensendungen haben wollen.“

Alle Gewinner des Robert Geisendörfer Preises auf einen Blick:

Hörfunk

  • Hörstück „„Arschlochmama“:
  • Den Preis erhält Karen Muster (Autorin). Deutschlandfunk 2023.
  • Zeitzeugenberichte „(Erzähl mir von den) Stätten des Schreckens“:
  • Den Preis erhält Florian Bänsch (Autor und Regisseur). Radio Bremen 2023.

Doku-Drama mit Margot Friedländer ausgezeichnet

Fernsehen

  • Dokudrama „Ich bin! Margot Friedländer“:

Den Preis haben Hannah Ley (Autorin) und Raymond Ley (Autor und Regisseur) erhalten. Zweites Deutsches Fernsehen 2023. Die Begründung der Jury: „Margot Friedländer hat den Holocaust überlebt und ist aus Amerika nach Berlin zurückgekehrt. Und sie spricht als Mahnerin gegen den wachsenden Antisemitismus und für Menschlichkeit. Raymond und Hannah Ley setzen ihr mit ihrem dokudramatischen Porträtfilm „Ich bin! Margot Friedländer“ ein hervorragend gelungenes Denkmal. Ein sehr lebendiges, sehr persönliches Denkmal – und ein eminent wichtiger Film.“

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Margot Friedländer bei einer Veranstaltung im Sommer in Berlin. © FUNKE Foto Services | Sergej Glanze
  • Fernsehfilm „Wir haben einen Deal“:

Den Preis erhalten haben Felix Klare (Schauspieler), Felicitas Korn (Regisseurin) und Marie-Helene Schwedler (Autorin). Zweites Deutsches Fernsehen 2023.

Online

  • Dokumentarische Podcast-Serie „V13 – Die Terroranschläge in Paris“:

Den Preis hat Leonhard Koppelmann (Regisseur) erhalten. Südwestrundfunk.

  • TikTok-Format „Fakecheck“:

Den Preis erhalten haben Annika Fabich (Journalistin und Moderatorin) und Eva Heiligensetzer (Journalistin und Moderatorin). Mitteldeutscher Rundfunk für das Content-Netzwerk von ARD und ZDF „funk“.

Kindermedien

Die Jury „Kindermedien“ des Robert Geisendörfer Preises unter Leitung des Vorsitzenden Udo Hahn verleiht ihre Preise an folgende Produktionen:

  • Kinder-Sonderpodcast „Was ist Antisemitismus?“:

Den Preis erhalten haben Ilka Lorenzen (Autorin und Regisseurin) und Patricia Pantel (Autorin und Moderatorin). Deutschlandfunk Kultur 2023.

  • Filmbeiträge „Neue Geschichten vom Pumuckl“:

Den Preis erhalten haben Korbinian Dufter (Headautor), Matthias Pacht (Headautor) und Marcus H. Rosenmüller (Regisseur). RTL Television 2023.