Hamburg. Die Ehrenamtlichen gehen an einen Ort, an denen ihnen viel Trauer und Schmerz begegnet. Eine Chance, das eigene Leben zu hinterfragen.
Ich bewundere Menschen, die sich zu ehrenamtlichen Sterbebegleitern ausbilden lassen und sich um Sterbende im Hospiz oder bei einem ambulanten Dienst kümmern. Denn man meint eigentlich, dass das ein Ort ist, an den man sich nicht freiwillig begeben möchte, weil einem dort so viel Schmerz und Trauer begegnet.
Sterbebegleitung Hamburg: Ehrenamtliche bekommen viel Dankbarkeit zurück
Doch bei den Ehrenamtlichen, mit denen ich über das Thema gesprochen habe, ist genau das Gegenteil der Fall. Sie lieben ihre Aufgabe, weil sie so viel von den kranken Menschen und auch ihren Angehörigen zurückbekommen.
Wenn sie da sind, können Angehörige andere Termine wahrnehmen, oder in manchen Fällen ersetzen Ehrenamtliche sie auch, wenn es keinen mehr gibt, der für den Sterbenden noch da ist. Und die Auseinandersetzung mit Krankheit, Sterben und Tod hilft manchen, das eigene Leben zu hinterfragen und sich auf das Wesentliche zu besinnen.
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Mir hat eine Ehrenamtliche gesagt, dass ihre Tätigkeit im Hospiz sie bestärke, das Leben gelassener zu betrachten und sich nicht ständig wegen unnützer Dinge den Kopf zu zerbrechen.
Die Hospize in Hamburg bieten regelmäßig eine Ausbildung zum Sterbebegleiter bzw. zur Sterbebegleiterin an. Man sollte gut zuhören können, einfühlsam und geduldig sein.