Hamburg. Erhebungen des Deutschen Zentrums für Altersfragen zeigen die positiven Effekte vertieften Lesens. Bücherhallen schicken Medienboten.

Welches Buch lesen Sie gerade? Wie wichtig die Lektüre eines guten Buches ist, berichtet jetzt eine Studie im Auftrag des Deutschen Zentrums für Altersfragen. Darin wurde statistisch untersucht, wie sich das Bücherlesen in der zweiten Lebenshälfte auf Lebensqualität und Gesundheit auswirkt. Die gute Nachricht: Nicht nur Bewegung und gesunde Ernährung haben positive Effekte, sondern auch das Bücherlesen. „Die Ergebnisse zeigen, dass Lesen mit positivem Affekt, einer besseren subjektiven Gesundheit und besseren kognitiven Leistungen einhergeht“, heißt es in der Studie.

Studie: Rund 42 Prozent lesen mehr als sechs Bücher

Mit Daten des Deutschen Alterssurveys wurde untersucht, wie viele Bücher die 46- bis 85-Jährigen in den vergangenen zwölf Monaten gelesen haben. Es zeigt sich, dass mehr als zwei Fünftel (41,7 Prozent) sechs Bücher und mehr gelesen haben. Diese Zahl sei in den vergangenen 20 Jahre nicht weniger geworden; von einer Krise des Lesens könne daher keine Rede sein. Der Erhebung zufolge gehören Hochgebildete und Frauen grundsätzlich häufig zu den „Viellesern“. Mehr als 85 Prozent dieser Leserinnen berichten von positiven Gefühlen. Zwei Drittel schätzten ihre Gesundheit „gut oder sehr gut“ ein. Mehr noch: 96 Prozent der Vielleserinnen und -leser erreichten bei einem Kognitionstest das Ergebnis „gut“.

Hamburger Bücherhallen schicken Boten ins Haus

Wie das Zentrum für Altersfragen mitteilt, legten auch Studien aus andere Länder nahe, dass vertieftes (nicht flüchtiges) Lesen sich positiv auf Aspekte guten Alterns auswirken kann. Das Zentrum zieht daraus die Konsequenz: Es sollte Interventionen geben, um das Lesen auch in dieser Lebensphase zu fördern. Die Hamburger Bücherhallen gehen da mit gutem Beispiel voran. Mit dem Projekt „Medienboten“ bringen ehrenamtliche Mitarbeiter Literatur direkt ins Haus – für mobil eingeschränkte Menschen. Regelmäßiger Besuch mit Buch oder Hörbuch, Klönschnack inklusive. Auch Vorlesen ist auf Wunsch möglich.

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Bücherhallen: Rabattierte Karte kostet 15 Euro

Die geschulten Ehrenamtlichen nehmen sich viel Zeit, so dass langfristige Beziehungen entstehen können. Voraussetzung ist eine vergünstigte Bücherhallen-Karte für 15 Euro im Jahr. Bei kleinem Geldbeutel werde die Gebühr unbürokratisch erlassen, heißt in der Bibliotheksverwaltung.

Weitere Infos: 040 / 43 26 37 83. E-Mail: medienboten@buecherhallen.de