Hamburg. Eine Mutter hat ein warmherziges Lehrstück über das Leben und den Tod geschrieben, über Themen, denen jeder Mensch begegnet.
Wer würde wohl gerne etwas darüber lesen, wie es ist, wenn ein Kind jahrelang Krebs hat und nach schmerzhaften Therapien schließlich doch stirbt? Betrachtet man die Fakten, die dem Buch „Die Nacht bringt den Tag zurück“ von Isabel Schupp zugrunde liegen, gäbe es auf diese Frage wahrscheinlich nur eine Antwort: keiner. Doch die Mutter von drei Kindern, die ihrer Tochter Pauline sieben Jahre im Kampf gegen Leukämie beistand, hat gleichzeitig ein warmherziges Lehrstück über das Leben und den Tod geschrieben, über Themen, denen jeder Mensch begegnet.
Die Autorin versteht es, den Leser mithilfe von ihren und Paulines Aufzeichnungen mitzunehmen in die Jahre der Hoffnung, des Zweifels und des Kampfes gegen die Krankheit. Aber auch des Zusammenhalts, der Unterstützung, der Weiterentwicklung und des Glücks. Dabei geht es natürlich vor allem um die tiefe Liebe einer Mutter zu ihrem Kind und die große Angst, diesen Menschen zu verlieren. Und danach um die Bewältigung der schweren Zeit der Trauer.
Isabel Schupp nimmt die Herausforderung an
Wie kann sich jemand einstellen auf ein Ereignis, das normalerweise nicht stattfinden sollte, auf das sich niemand vorbereiten kann und will? Geht so etwas überhaupt? Isabel Schupp nimmt die Herausforderung an, kämpft mit ihrer Tochter gegen die bedrohliche Krankheit und macht vor kaum einem Strohhalm halt, ob Wunderheiler, informiertes Wasser oder spezielle Ernährung. Immer in der Hoffnung, vielleicht doch noch von irgendwoher die entscheidende Überlebenshilfe zu bekommen.
Wer mit ihr den Weg bis zum Tod des nur 16 Jahre währenden Lebens von Pauline nachvollzieht, ist zwar am Ende nicht versöhnt mit einem solchen Schicksal, lernt aber eine Familie kennen, die stellvertretend sein kann für alle, die versuchen müssen, mit ähnlich schweren Herausforderungen klarzukommen. Und mit diesem Buch lohnt es sich, auch einmal Bereiche des Lebens anzuschauen, um die man sonst meistens einen möglichst großen Bogen macht.