Hamburg. Im historischen Altersheim in der Nähe des Flughafens war ein Feuer ausgebrochen. Ein Bewohner schwebt in Lebensgefahr.
Stundenlanger Großeinsatz am Dienstagabend: Mit rund 200 Einsatzkräften bekämpfte die Feuerwehr Hamburg einen Wohnungsbrand im von Fritz Schumacher entworfenen historischen Altersheim Groß Borstel, in dem heute Fördern & Wohnen 115 betreute Wohnungen für Senioren und Pflegebedürftige betreibt.
14 Personen wurden laut Feuerwehr verletzt, zwei von ihnen erlitten so schwere Verletzungen, dass sie in Lebensgefahr schwebten. Insgesamt mussten zehn Menschen im Krankenhaus medizinisch versorgt werden. Am Mittwochmorgen schwebte nur noch eine Person in Lebensgefahr. Rund 170 Menschen leben in der Anlage, 80 von ihnen mussten am Dienstag mindestens kurzzeitig ihre Wohnungen verlassen.
Feuer in historischem Seniorenheim Groß Borstel
Feuerwehr Hamburg evakuiert Seniorenheim in Groß Borstel
Das Feuer war gegen 18.30 Uhr in der Wohnung eines 80 Jahre alten Mannes im ersten Obergeschoss ausgebrochen. Der Brandrauch zog von dort, wie Feuerwehrsprecher Jan Ole Unger schon am Dienstagabend erklärte, schnell über das zweite Obergeschoss bis ins Dach des Gebäudetraktes. Wegen des sich schnell ausbreitenden Rauchs und um für die Sicherheit der Bewohner zu sorgen wurden aber große Teile der Anlage evakuiert. "Eine größere Zahl von Personen war in ihren Wohnungen eingeschlossen", hieß es weiter von der Feuerwehr. Diese wurden teils mit Rettungshauben durch das Treppenhaus, teils über Leitern durch die Fenster ihrer Wohnungen gerettet.
Der Gebäudeteil, in dem die Brandwohnung liegt, ist vorerst unbewohnbar. Fördern & Wohnen hat sich zusammen mit dem Bezirksamt um die anderweitige Unterbringung der rund 40 Betroffenen bemüht: Einige konnten innerhalb der Wohnanlage untergebracht werden, die meisten wurden "in eine Einrichtung in Billstedt" verlegt, wie die Polizei mitteilt.
Feuer in historischer Senioren-Wohnanlage: zwei Menschen in Lebensgefahr
Um gleichzeitig sowohl die Menschenrettung als auch die Brandbekämpfung gewährleisten zu können, wurde eine außergewöhnlich große Zahl von Einsatzkräften zusammengezogen. Die Borsteler Chaussee und die angrenzende Papenreye standen voll mit Einsatzfahrzeugen, darunter ein Großraum-Rettungswagen und zwei Busse des HVV zur provisorischen Unterbringung der Geretteten. Auch die Polizei war mit vielen Beamten aus dem ganzen Stadtgebiet vor Ort, unter anderem mit einem Zug der Bereitschaftspolizei.
Ein Großteil der Einsatzkräfte kümmerte sich um die Versorgung der geretteten Anwohner: 14 Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen leicht. Aber auch viele der der oftmals gebrechlichen und gesundheitlich eingeschränkten Menschen, die unverletzt blieben, brauchten zumindest vorübergehend Betreuung und Ansprechpartner.
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Erst nach mehreren Stunden konnte der Großeinsatz beendet werden. Abgesehen von dem Block, in dem es gebrannt hatte, konnten die Menschen in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Brandermittler der Polizei haben am Mittwoch ihre Arbeit aufgenommen: Den Angaben zufolge gestaltet sich die Untersuchung als "umfangreich", weswegen noch keine weiteren Angaben zur Brandursache gemacht werden können.
Auch steht noch nicht fest, wie stark der Gebäudetrakt mit der Brandwohnung beschädigt wurde und ob die Wohnungen ohne weiteres wieder bewohnbar gemacht werden können.