Hamburg. Der Hamburger gilt als einer der größten Strippenzieher in Europas Drogenhandel. So wickelte D. Lieferungen im Tonnenbereich ab.
Er gilt als einer der größten Strippenzieher im europäischen Drogenhandel, mutmaßlich beteiligt an Lieferungen im Tonnenbereich. Jahrelang jagten die Ermittler Danny D., im Mai 2021 hatten sie Erfolg: Ein Spezialeinsatzkommando nahm den mit europäischem und einem Hamburger Haftbefehl gesuchten 46-Jährigen im nordrhein-westfälischen Kurort Bad Oeynhausen fest. In dem Ferienhaus entdeckten die Beamten rund 70.000 Euro Bargeld, Goldbarren, Schmuck, Luxusuhren – und 18 mutmaßlich gefälschte Ausweise.
Seit Donnerstag steht er wegen bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln vor dem Landgericht. Gestern wurde nur der Anklagesatz verlesen – es soll aber bis Ende des Jahres weiterverhandelt werden. Zur Last legt die Staatsanwaltschaft Danny D. unter anderem die Beteiligung an einem riesigen Drogenschmuggel im Hafen. Zehn Männer stehen deshalb bereits seit September vor dem Landgericht, es geht um rund 3,3 Tonnen Kokain. Danny D. soll dabei den Kontakt zu den südamerikanischen Hintermännern hergestellt haben, so die Anklage. Nachdem das Rauschgift den Hafen per Seecontainer erreicht hatte, soll es von eingeweihten Lkw-Fahrern fortgeschafft worden sein, teils versteckt unter Paketen mit Fruchtpüree oder in Fässern mit Ananasfruchtfleisch.
Drogen-Pate Danny D. soll eine Tonne Rauschgift verkauft haben
Zudem soll der 46-Jährige auf eigene Faust Drogen verkauft haben, überwiegend nach Berlin und Hamburg – insgesamt rund eine Tonne Marihuana und 370 Kilo Kokain. Bei der Einfuhr der Drogen aus den Niederlanden und Südamerika sollen ihm bisher nicht ermittelte Mittäter behilflich gewesen sein.
- Betrugsversuch in Testzentrum? Neuallermöher unter Verdacht
- Tod nach Polizeieinsatz – Demo gegen Rassismus in St. Georg
- Brandstiftung? Autos und Lkw auf Firmengelände in Flammen
Gehackte Encrochat-Daten hatte die Soko „HHammer“ auf die Spur von Danny D. gebracht. Nach der Festnahme am 14. Mai ließ die Staatsanwaltschaft Vermögenswerte in Höhe von mehr als 1,8 Millionen Euro einfrieren. Bereits im März waren bei der Durchsuchung seiner unter einem Aliasnamen angemieteten Berliner Wohnung zwei halbautomatische Schusswaffen entdeckt worden.