Hamburg. Das Mädchen verschwand 1999 spurlos in Hamburg-Lurup. Polizei und Staatsanwaltschaft hoffen nun auf weitere Zeugen.
Auch nach mehr als 20 Jahren beschäftigt die Polizei in Hamburg der Vermisstenfall Hilal Ercan. An einem Einkaufszentrum in Lurup verschwand das zehn Jahre alte Mädchen am 27. Januar 1999 spurlos. Nun hat die Staatsanwaltschaft Hamburg eine Belohnung in Höhe von bis zu 20.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Aufklärung der Tat und zur Ermittlung oder Ergreifung des Täters führen, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch mitteilten.
Seit dem Verschwinden von Hilal wurden die Ermittlungen "mit großem personellem und sachlichem Aufwand" betrieben, wie es in der aktuellen Mitteilung heißt. Dutzende Ermittler haben bereits versucht, den rätselhaften Fall zu lösen – bisher vergeblich. 2019, zum Jahrestag, hatte sich die Familie von Hilal in einem verzweifelten Appell direkt an den Unbekannten gerichtet, der für ihr Verschwinden verantwortlich ist.
Vermisste Hilal – Ermittler prüfen permanent Spurenakten
Doch zu den Akten wurde das vermisste Kind nicht gelegt. "Auch heute – mehr als zwanzig Jahre später – lassen das für ungeklärte Vermisstenfälle und Altfallermittlungen zuständige LKA 442 und die für Kapitaldelikte zuständige Abteilung 66 der Staatsanwaltschaft Hamburg ihre Arbeit nicht ruhen", sagte Polizeisprecherin Nina Kaluza.
Diese prüften permanent sämtliche Spurenakten und gingen zudem vereinzelten neuen Hinweisen nach. "Dabei gilt als wahrscheinlich, dass Hilal Ercan auf dem Parkplatz vor dem Einkaufszentrum Elbgaustraße gegen ihren Willen in ein Fahrzeug gezogen und anschließend an einen unbekannten Ort verbracht wurde", so Kaluza.
Hilal Ercan – Belohnung für Hinweise auf 20.000 Euro erhöht
Trotz aller Bemühungen sind die Ermittlungsbehörden zur Aufklärung des Falls auf die Hilfe von Zeugen angewiesen. Ursprünglich betrug die Höhe der Belohnung 5000 Euro. Diese Summe wurde nun wegen der Schwere des Tatvorwurfs vervierfacht und beträgt somit 20.000 Euro.
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Zudem spielt nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft eine Rolle, dass der Verbleib von Hilal Ercan trotz intensiver Bemühungen aller Beteiligten weiterhin offen ist. "Die neue Auslobung soll daher auch solche Personen zu einer Zeugenaussage motivieren, die sich in den vergangenen Jahren eventuell bewusst nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt haben", sagt Kaluza.
Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamte bestimmt. Hinweise nehmen alle Polizeidienststellen, insbesondere das Landeskriminalamt Hamburg unter der Telefonnummer 040/4286-56789 entgegen.
Am Tag ihres Verschwindens im Januar 1999 hatte Hilal Ercan ein gutes Halbjahreszeugnis mit nach Hause gebracht. Ihr Vater gab ihr etwas Geld, damit sie sich Süßigkeiten in der nahe gelegenen Elbgaupassage kaufen kann. Doch Hilal kehrte nie zurück.