Hamburg. Großrazzia wegen Kokainhandel. Staatsanwaltschaft bestätigt, dass zwei Verdächtige in Haft sitzen. Weitere Verhaftungen geplant.
Sie sollen dafür gesorgt haben, dass die illegalen Drogen von den Schiffen zu den Händlern kamen: Wie die Staatsanwaltschaft in Hamburg am Freitag bestätigte, wurden im Zusammenhang mit der großen Kokain-Razzia in der vergangenen Woche auch zwei Hafenmitarbeiter verhaftet. Sie sitzen nun mit sieben weiteren Verdächtigen in Untersuchungshaft, ihnen wird das Handeltreiben mit Betäubungsmitteln zur Last gelegt.
Aufgrund von laufenden Ermittlungen will sich Oberstaatsanwältin Nana Frombach, Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft, nicht weiter zu den verhafteten Personen und den genauen Hintergründen äußern. Klar ist, dass die beiden Eurogate-Mitarbeiter während der großangelegten Aktion am 11. November von Mitarbeitern des Bundeskriminalamtes (BKA) festgenommen wurden.
Tonnenweise Kokain über den Hafen Hamburg ins Land geschleust
Wie berichtet, gab es am besagten Mittwoch eine gezielte Aktion von BKA, Staatsanwaltschaft und Zollbehörde gegen einen Drogenhändlering, der tonnenweise Kokain über den Hamburger Hafen ins Land geschleust haben soll. In Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein wurden demnach 30 Objekte durchsucht.
Dabei wurde Bargeld in Höhe von über 2,5 Millionen Euro sichergestellt. Zudem wurden Vermögenswerte in siebenstelliger Höhe gepfändet. Insgesamt wurden neun Beschuldigte verhaftet, darunter die beiden Eurogate-Hafenmitarbeiter. Weitere Verhaftungen sind laut Abendblatt-Informationen in Vorbereitung.
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Die Beschuldigten sollen laut BKA zu einem Netzwerk aus dem Bereich der organisierten Kriminalität gehören. Nähere Einzelheiten zu den Verdächtigen machten die Ermittler nicht. Inwieweit der Schlag gegen den Händlerring mit den Rekordfunden an Kokain im Hamburger Hafen der jüngsten Zeit zusammenhängt? Auch dazu wollte sich die Hamburger Staatsanwaltschaft mit Blick auf das laufende Verfahren nicht äußern.
Mutmaßliche Verbrecher planen übers Handy schwerste Straftaten
Der Razzia gingen monatelange Ermittlungen voraus. Über das EncroChat-Netzwerk kommunizierten mutmaßliche Verbrecher aus dem Bereich der organisierten Kriminalität nach Angaben der Behörden europaweit und planten dabei freimütig schwerste Straftaten wie etwa Drogenhandel, Mord, Geldwäsche, Erpressung und Entführung. Auch in Großbritannien und in den Niederlanden gab es in diesem Zusammenhang schon Großrazzien, bei denen etwa tonnenweise Drogen gefunden wurden.