Hamburg. Die Gäste feierten mit lautstarker Musik und Alkohol. Auch auf St. Pauli ignorierte eine Gruppe junger Menschen die Corona-Auflagen.

Laute Musik, alkoholische Getränke, ein Pool, rund ein Dutzend Freunde: Das dürften für viele (gerade jüngere) Menschen die perfekten Voraussetzungen für ein rauschendes Fest sein. In Hamburg-Lokstedt hat sich das auch ein 22-Jähriger gedacht und eine fröhliche Poolparty mit 13 Freunden veranstaltet. Dass solche Veranstaltungen in Corona-Zeiten keine gute Idee und vor allem nicht erlaubt sind, das hat der junge Mann offenbar ausgeblendet – vermutlich bis die Polizei vor der Tür stand und die Feier beendete.

Ein Anwohner hatte in der Nacht zum Mittwoch um 00.37 Uhr die Polizei gerufen und sich über eine lautstarke Party in einem Haus in der Platanenallee beschwert. Beamte rückten wegen der Ruhestörung aus und trafen im Schwimmbad eines Mehrfamilienhauses auf 14 Personen, die dort ausgelassen feierten. "Für die musikalische Untermauerung war dort auch eine Musikanlage aufgebaut worden", sagte Polizeisprecher Daniel Ritterskamp.

Poolparty in Lokstedt: Gäste müssen alle Bußgeld zahlen

Von den 13 mutmaßlichen Partygästen stellten die Beamten zunächst die Personalien fest und erteilten ihnen anschließend Platzverweise. Diese erwartet zudem jeweils ein Bußgeld wegen des Verstoßes gegen die Corona-Eindämmungsverordnung, so Ritterskamp.

Dem 22-Jährigen, bei dem es sich mutmaßlich um den Gastgeber handelt, passte es offensichtlich gar nicht in den Kram, dass er statt zu feiern nun der Polizei Rede und Antwort stehen sollte. Bei seiner Personalienfeststellung leistete er erheblichen Widerstand. Ritterskamp: "Er wollte sich nicht ausweisen und hatte versucht, die Wohnungstür vor den Beamten zu verschließen."

Gastgeber aggressiv gegenüber der Polizei

Der alkoholisierte 22-Jährige schreckte auch nicht davor zurück, handgreiflich zu werden. Laut Polizei ging er mit erhobenen Fäusten auf die Beamten zu und versuchte, sie wegzuschubsen. Die Konsequenz: Er wurde daraufhin vorläufig festgenommen. "In seiner Wohnung entdeckten die Beamten eine Cannabis-Pflanze, eine Ecstasy-Tablette und einen Gripbeutel Marihuana", sagte Ritterskamp.

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Nachdem der junge Mann ausgenüchtert war, wurde er später wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Ein Atemalkoholtest hatte einen Wert von 1,05 Promille ergeben. Ritterskamp: "Ihn erwartet neben einem Strafverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Besitzes von Betäubungsmitteln ebenfalls ein Bußgeld wegen des Verstoßes gegen die Eindämmungsverordnung."

Eine Poolparty wird der 22-Jährige sicher so schnell nicht wieder schmeißen.

Polizei erwischt Gruppe mit Marihuana bei Corona-Treffen auf St. Pauli

Ähnlich resolut zeigte sich eine Gruppe junger Menschen am Dienstagabend auf St. Pauli. Um 21.50 Uhr beobachteten Zivilfahnder der Polizei sechs Personen, die sich ohne Abstand und Mund-Nasen-Bedeckung in einem eigentlich nicht geöffneten Lokal aufgehalten und dadurch offenbar gegen die Corona-Verordnung verstoßen haben.

"Als die Beamten die Bar zur Personalienfeststellung betraten, konnten eine Frau und fünf Männer im Alter von 18 bis 38 Jahren, zwei davon nach kurzer Flucht, angetroffen" werden, teilte Polizeisprecherin Evi Theodoridou mit. Gegen sie wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen sie eingeleitet.

Außerdem fand man bei einem jungen Mann ein verbotenes Messer. In dem Lokal selbst beschlagnahmten die Beamten "eine nicht geringe Menge" Marihuana, zwei Feinwagen und Verpackungsmaterial. Die Ermittlungen des Rauschgiftdezernats dauern an.