Hamburg. Der Mann soll reisende Diebe aus Chile aktiv unterstützt haben. Ergebnisse einer Razzia hatten den Verdacht gegen ihn erhärtet.
Der Hamburger Polizei ist ein weiterer Schlag gegen reisende Einbrecherbanden aus Südamerika gelungen. Am Donnerstagnachmittag nahmen Ermittler der Soko "Castle" einen 29 Jahre alten Ecuadorianer in dessen Wohnung in der Trommelstraße auf St. Pauli fest. Der Mann steht laut Polizeimitteilung im Verdacht, Einbrecherbanden zu unterstützen und gewerbsmäßig mit Diebesgut zu handeln.
Der Mann hatte bereits Ende Januar von der Polizei Besuch bekommen. Damals hatten ihn die Ermittler in einem Wettbüro in der Talstraße aufgesucht, von dem aus er seine kriminellen Geschäfte führen soll. Neben einem Mobiltelefon wurden auch Unterlagen sichergestellt. Diese erhärteten offenbar den Tatverdacht, woraufhin die Staatsanwaltschaft nun Haftbefehl erließ.
Polizisten durchsuchen eine Wohnungen in Hamburg
Ecuadorianer unterstützte Einbrecher aus Chile
Im Visier des Einbruchsdezernats stand der Ecuadorianer auch bei einer Razzia am 22. Januar. Damals fanden die Beamten auf einen Kellerraum unter anderem Schmuck, technische Kleingeräte, Taschen und Bekleidung, die offenbar bei Einbrüchen in Hamburg und Köln erbeutet worden waren, sowie chilenische Reisepässe potenzieller Täter.
Diese soll der 29-Jährige bei ihrer Arbeit aktiv unterstützt haben, indem er ihnen Unterkünften bereitstellte und ihr Diebesgut weiterverhehlte. Auch gegen seine 54 Jahre alte Mutter wird in diesem Zusammenhang ermittelt. Im November und im Januar hatte die Polizei mehrere reisende Einbrecher aus Chile festgenommen, die vornehmlich im Hamburger Süden aktiv waren.
Wissenwertes zur Soko "Castle" der Hamburger Polizei
- Die Sonderkommission "Castle" der Hamburger Polizei wurde 2015 gegründet
- Mit der Sonderkommission soll die Einbruchskriminalität bekämpft werden
- Seit der Gründung der Soko "Castle" wurde die Zahl der Taten nahezu halbiert
- Die Soko „Castle“ ist mittlerweile eine feste Dienststelle im Landeskriminalamt
So können Sie das Einbruchsrisiko senken:
- Verschließen Sie beim Verlassen der Wohnung sorgfältig Eingangstür und Fenster sowie Terrassen- und Balkontüren. Auf Kipp stehende Fenster oder Balkontüren können leicht von außen geöffnet werden. Ziehen Sie die Schlüssel vom abschließbaren Fenstergriff ab, wenn Sie nicht zu Hause sind.
- Überprüfen Sie den mechanischen Grundschutz. Noch immer verfügen viele Fenster und Türen über einen völlig unzureichenden Einbruchschutz. Informieren Sie sich über die Möglichkeiten der Nachrüstung oder des Austauschs, entweder beim Fachhändler oder bei polizeilichen Beratungsstellen im Bundesgebiet. Nutzen Sie auch die finanziellen Förderangebote der KfW-Bank.
- Eine Beleuchtung mit Dämmerungsschaltern oder Zeitschaltuhren sorgt dafür, dass Wohnung oder Haus bei Dunkelheit nie verlassen wirkt.
- Wenn Sie einen Türspion oder eine Gegensprechanlage haben, nutzen Sie diese! Machen Sie sich den prüfenden Blick zur Gewohnheit, bevor Sie Ihre Tür öffnen. Fragen Sie konkret, warum jemand ins Haus möchte. Haben Sie Zweifel, so öffnen Sie nicht!
- Pflegen Sie Kontakte zu Ihren Nachbarn und informieren Sie eine Person Ihres Vertrauens, wenn Sie längere Zeit nicht zu Hause sind und wie sie zu erreichen sind. Öffnen Sie nicht die Tür, wenn zum Beispiel Unbekannte bei Ihnen klingeln und unter einem Vorwand in das Mehrfamilienhaus wollen.
- Begeben Sie sich nicht in Gefahr, indem Sie versuchen, einen Einbrecher selbst zu stellen. Wenn Ihnen etwas verdächtig erscheint, wählen Sie lieber schnell den Notruf 110. Beobachten Sie aus sicherer Position und teilen Sie Ihre Beschreibung des Täters umgehend der Polizei mit.