Hamburg. Bei der Eintreffzeit der Rettungswagen gibt es deutliche Unterschiede. Zwei Bezirke schnitten relativ schlecht ab.

Im Bezirk Nord gibt es in Hamburg die beste Notfallversorgung. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Gladiator (CDU) hervor. Dort kamen im zweiten Quartal dieses Jahres 95 Prozent aller Notärzte und 75 Prozent aller Rettungswagen in der vorgegebenen Zeit an. Vergleichsweise schlecht schnitten die Bezirke Harburg und Bergedorf ab.

Bei den Rettungswageneinsätzen wird rund um die Alster die vorgegebene Eintreffzeit von acht Minuten besonders oft erreicht. Neben dem Bezirk Nord, zu dem Winterhude, die Uhlenhorst oder Barmbek gehören, hatten die Retter im Bezirk Eimsbüttel 72 Prozent Erfüllungsquote und in Mitte 70 Prozent Erfüllungsquote erreicht.

Im Bezirk Altona lag die Erfüllungsquote bei 59 Prozent, im Bezirk Wandsbek bei 58 Prozent. Ebenfalls 58 Prozent wurden im Bezirk Bergedorf erreicht. Im Bezirk Harburg waren es lediglich 55 Prozent. Allerdings gibt es in den Bezirken Bergedorf und Harburg freiwillige Feuerwehren, deren angehörige für die Erstversorgung von Verletzten und Erkrankten ausgebildet sind.

2018 gab es 287.566 Rettungdiensteinsätze über die Feuerwehr

Die meisten Zeitüberschreitungen sind minimal. Von den 28.305 Rettungswageneinsätzen, bei denen die vorgegebene Eintreffzeit von acht Minuten in diesem Jahr bislang überschritten wurden, kamen 18.796 in den nächsten zwei Minuten an. Bei 3648 Einsätzen waren aber mehr als zwölf Minuten vergangen, bevor der Rettungswagen am Einsatzort war.

Bei den Notärzten können der Bezirk Nord und der Bezirk Wandsbek eine Erfüllungsquote bei der Eintreffzeit von 95 Prozent vorweisen. In Eimsbüttel und Mitte liegt sie jeweils bei 92 Prozent, in Altona bei 89 Prozent und in Bergedorf und Harburg bei jeweils 86 Prozent. „Diese Zahlen sind schon alarmierend“, kommentiert Gladiator die Antwort des Senats. Man müsse an einer Verbesserung der Eintreffzeiten von Notärzten in Harburg und Bergedorf arbeiten.

In Hamburg liegt der Rettungsdienst in der Hand der Feuerwehr, die die Einsätze koordiniert. Zur Verfügung stehen zwölf Notarztwagen und zwei mit Notärzten besetzte Rettungshubschrauber, 124 Rettungswagen sowie Spezialfahrzeuge für die Rettung von Säuglingen oder besonders schwergewichtigen Personen, die von der Feuerwehr, Hilfsorganisationen, dem ADAC oder der Bundespolizei besetzt sind. Im vergangenen Jahr wurden über die Hamburger Feuerwehr 287.566 Rettungsdiensteinsätze, so viele wie nie zuvor, koordiniert.