Hamburg. Sie war 80 km/h zu schnell, als sie einen Wagen der Kontrollgruppe Autoposer überholte. Es folgte eine merkwürdige Schlüssel-Aktion.

Die 21-Jährige, die am frühen Sonntagmorgen ins Visier der Hamburger Kontrollgruppe Autoposer geriet, hat so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann – angefangen damit, dass sie sich mit 1,17 Promille hinters Lenkrad ihres Audi A4 gesetzt hat. Und das ist nur ein Punkt auf der Liste an Verstößen, die der jungen Frau vorgeworfen werden.

Es war gegen 3.30 Uhr, als die 21-Jährige mit ihrem Audi auf der Bergedorfer Straße Richtung Innenstadt mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit mehrere Autos überholte. Was sie nicht bemerkte, war offenbar, dass sie dabei auch ein Provida-Fahrzeug der Kontrollgruppe Autoposer hinter sich ließ.

Mit Tempo 160 unterwegs

Die Beamten maßen daraufhin die Geschwindigkeit des Audi. Das Ergebnis: Bei erlaubten 80 km/h war die 21-Jährige mit mehr als 160 km/h unterwegs, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. "In Höhe der Eiffestraße wendete sie und befuhr die Bergedorfer Straße unter Missachtung aller Anhaltesignale der eingesetzten Beamten wieder Richtung Bergedorf", sagte Polizeisprecher Ulf Wundrack.

Auch bei diesem Fahrmanöver beschleunigte sie ihr Fahrzeug wieder maximal, um kurz vor der Anschlussstelle Mümmelmannsberg abrupt abzubremsen – ab da fuhr sie nur noch im Schneckentempo mit etwa 20 km/h weiter. Die Beamten stoppten den Audi.

Merkwürdige Schüssel-Aktion

Dass die 21-Jährige daraufhin ihren Autoschlüssel aus dem Fenster warf, sollte vermutlich ein Versuch sein, sich doch noch aus der Situation zu bugsieren. Natürlich ohne Erfolg. Die Beamten stellten Alkoholgeruch bei der jungen Frau fest und nahmen sie vorläufig fest. "Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,17 Promille", sagte Polizeisprecher Wundrack.

Der Audi der 21-Jährigen wurde sichergestellt und ihr Führerschein beschlagnahmt. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurde die junge Frau mangels Haftgründen wieder entlassen. So schnell wird sie sicher nicht wieder durch die Stadt rasen.