Hamburg . Für die Heranwachsenden ist der Bereich rund um die Binnenalster tabu. Hintergrund sind gewalttätige Auseinandersetzungen.

Nach gewalttätigen Streitigkeiten auf und rund um den Jungfernstieg hat die Polizei mehrere Männer aus dem Bereich verbannt – diese werden verdächtigt, an Auseinandersetzungen beteiligt gewesen zu sein. Beamte verhängten am Mittwoch gegen elf Männer im Alter zwischen 16 und 20 Jahren Aufenthaltsverbote, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Bei den betreffenden Personen führte die Polizei sogenannte Gefährderansprachen durch.

„Zur Verhinderung weiterer Straftaten und zur Verhinderung einer weiteren Etablierung dieser Gruppen in dem Bereich wurden langfristige Aufenthaltsverbote bis zum 31. Mai für den Bereich rund um die Binnenalster gegen die elf aus Syrien, dem Irak und Afghanistan stammenden jungen Männer verhängt“, teilte die Polizei mit. Sollten die Männer dagegen verstoßen, drohen ihnen Ingewahrsamnahmen.

„Wir werden weiterhin wachsam vor Ort sein“

Polizeibeamte suchten die jungen Männer am Mittwoch in ihren Wohnungen in Bergedorf, Bahrenfeld, Langenhorn, Horn, Hohenfelde, Billwerder, Wilhelmsburg und in Pinneberg (Schleswig Holstein) auf, um sie über die Aufenthaltsverbote zu unterrichten. „Wir haben diese Gruppe der jungen Erwachsenen im Blick. Wir werden Straftaten konsequent verfolgen und weiterhin wachsam vor Ort sein“, sagte Polizeisprecher Timo Zill.

Seit Jahren kommt es am Jungfernstieg regelmäßig zu Polizeieinsätzen wegen gewalttätigen Streitereien. Der Bereich rund um die Binnenalster – vor allem der Jungfernstieg, der Alsteranleger und die Gegend rund um die Europapassage – ist ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche und Heranwachsende. Besonders an den Wochenenden versammeln sich dort je nach Wetter bis zu 500 junge Menschen aus Hamburg und dem Umland. „Hier kam es in der Vergangenheit wiederholt zu sehr aggressiven Verhalten sowohl innerhalb der dort aufhältigen Gruppen als auch gegenüber Polizeibeamten“, so ein Polizeisprecher.

Verdächtige sollen an Vorfällen beteiligt gewesen sein

Zuletzt wurde ein 18-Jähriger am 17. Februar im Bereich Ballindamm bei einem Streit durch einen Messerstich in den Rücken schwer verletzt. Kurz darauf schaukelte sich die Situation am Alsteranleger hoch und es kam zu einer größeren Auseinandersetzung zwischen mehreren syrischen und afghanischen Jugendlichen und Heranwachsenden.

Während der Ermittlungen konnten die Männer im Alter zwischen 16 und 20 Jahren identifiziert werden, die sich nun dem Jungfernstieg nicht mehr nähern dürfen. Sie konnten Gruppen zugeordnet werden, die sich in der Vergangenheit dort offenbar mehrfach aufgehalten haben und die verdächtig werden, an den Auseinandersetzungen beteiligt gewesen zu sein. „Die konkreten einzelnen Tatbeiträge der Personen sind noch Gegenstand der Ermittlungen“, heißt es von Seiten der Polizei.