Neustadt. Der Angeklagte kontrollierte seine Ex-Freundin permanent. Am Ende tötete er einen Freund von ihr mit einer Eisenstange.

Er spaltete einem Mann mit einer Eisenstange den Kopf. Am Donnerstag hat das Landgericht Koffi X. (22) wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Große Strafkammer 1a sah es als erwiesen an, dass er einen Freund seiner Ex-Partnerin aus Eifersucht umgebracht hatte.

Leonard B. hatte die Nacht auf den 1. November 2015 bei ihr verbracht. Gegen fünf Uhr wollte er nach Hause gehen. Vor seiner Wohnung am Brödermannsweg lauerte ihm bereits der Angeklagte auf. Getrieben von Eifersucht, Wut und Rachegedanken, so das Gericht, schlug Koffi X. mehrfach wuchtig mit einer Eisenstange auf ihn ein, sodass Leonard B. schwerste Kopfverletzungen erlitt. Nach der Attacke ließ er den vermeintlichen Nebenbuhler schwerverletzt auf dem Gehweg zurück. Dort fanden ihn Passanten zwei Stunden später. Am 14. November starb Leonard B. trotz einer vorherigen Notoperation.

„Wenn ich sie nicht haben kann, soll sie keiner haben“

Nach Überzeugung des Gerichts ertrug Koffi X., der zuletzt für den Fußballoberligisten SV Lurup gespielt hatte, nach der Trennung von seiner Freundin den Gedanken nicht, dass sie sich mit anderen Männern einlassen könnte; um sie zu kontrollieren, installierte er sogar ein Spionageprogramm auf ihrem Handy. Koffi X. hingegen hatte sehr wohl Kontakte zu anderen Frauen. Der Angeklagte, so das Gericht, habe in einem völlig überzogenen Maße Enthaltsamkeit von ihr gefordert. „Wenn ich sie nicht haben kann, soll sie keiner haben“, hieß es in einer Kurznachricht.

Koffi X. hatte die Tat eingeräumt. Einen heimtückischen Angriff konnte ihm das Gericht nicht nachweisen, stattdessen geht es von einem Mord aus niederen Beweggründen aus. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.