Hamburg. Filmreife Szenen auf der Uhlenhorst: Als der Fahrradfahrer in die Kontrolle geriet, ergriff er die Flucht. Aber weit kam er nicht.

Die Fahrradstaffel der Polizei hat am Montag in Uhlenhorst Radfahrer überprüft. Dabei sind insgesamt 127 Verstöße gesichtet worden. Auch Autofahrer, die beim Rechtsabbiegen Radfahrern die Vorfahrt genommen haben, wurden beobachtet. Ein Radfahrer konnte erst nach einer Verfolgung durch einen Polizisten auf sein Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden - er fuhr auf der falschen Straßenseite.

Bei der sechsstündigen Kontrolle am Mundsburger Damm im Übergang zur Hamburger Straße wurden 94 Verstöße von Radfahrern und 33 Verstöße von Autofahrern verzeichnet. 15 Radfahrer missachteten das Rotlicht der Verkehrsampeln und müssen nun mindestens 60 Euro zahlen. So hoch ist das Bußgeld. War die Ampel bereits länger als eine Sekunde rot, kostet es sogar 100 Euro. 86 Radfahrern benutzten die falsche Straßenseite oder während der Fahrt ein Mobiltelefon.

Neben den Zweirädern wurden aber auch Autofahrer kontrolliert. Vier Autofahrer behinderten beim Rechtsabbiegen Radfahrer, die Vorfahrt hatten. Sechs Fahrzeuge waren auf Geh- oder Radwegen geparkt.

Wie die Polizei mitteilt, wird die Fahrradstaffel auch künftig verstärkt Kontrollen durchführen. Das Ziel sei weiterhin, die Verkehrsunfälle mit Radfahrbeteiligung zu reduzieren. Am Montag wurde eine Umfrage veröffentlicht, demnach in Hamburg deutschlandweit die meisten Radunfälle passieren. Mehr als jeder dritte Fahrradfahrer in der Hansestadt hat mit seinem Rad schon einmal einen Unfall gebaut. 41 Prozent der Radler kennen der Umfrage zufolge das Gefühl, mit ihrem Gefährt zu stürzen und sich dabei zu verletzen – so viele wie sonst in keiner anderen deutschen Stadt. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Versicherung Cosmos Direkt hervor. (HA)