Der Verkehr auf der A1 fließt zäh - und das wird noch lange so bleiben. Bis Weihnachten soll der Schaden an der Brücke noch nicht behoben sein, die anstehenden Ferien könnten die Lage verschlimmern.
Hamburg. Nach einem Schiffsunfall an einer Brücke der A1 über der Süderelbe müssen sich Autofahrer rund um Hamburg auch über Weihnachten auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen.
Der Schaden sei offenbar erheblich und müsse genau aufgenommen und analysiert werden, um dann die Sanierung zu planen, erklärte Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) am Montag. „Wir bemühen uns selbstverständlich, während der Bauzeit so viele Fahrspuren wie möglich zu erhalten.”
Bis Ende des Jahres solle das genaue Ausmaß des Schadens feststehen, fügte eine Sprecherin der Verkehrsbehörde hinzu. Somit wird besonders ab Freitag, mit Beginn der Weihnachtsferien, die Süderelbbrücke zum Nadelöhr für den Verkehr auf der A1 und könnte für ein erhebliches Stauaufkommen sorgen.
Bei dem Unfall verformte sich nach Angaben der Behörde der westliche Hauptträger der Brücke. Zudem seien Querträger, vertikale Versteifungen und Schweißnähte gerissen. Der Schaden müsse mit Spezialgerät genauer untersucht werden. Man könne noch keine Angaben machen, wie lange die Sanierung dauern und wie viel sie kosten werde.
Gegen den Unfallverursacher werde wegen gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr ermittelt, teilte die Polizei mit. Dem 75-Jährigen wird zudem eine Ordnungswidrigkeit zur Last gelegt - in etwa vergleichbar mit dem unerlaubten Entfernen von einem Unfallort im Straßenverkehr. Der Kapitän eines Lastkahnverbands war am Donnerstag gegen einen Hauptträger der Brücke gefahren. Anschließend war er laut Polizei bis zu einer Werft in Geesthacht weitergefahren. Erst dort informierte er die Behörden über den Unfall - drei Stunden danach.
Die Süderelbbrücke ist seit Sonntagabend wieder für Lastwagen mit einem Gewicht bis 44 Tonnen freigegeben. Nur Schwerlasttransporter werden noch zwischen den Anschlussstellen Stillhorn und Harburg umgeleitet.
Die beschädigte westliche Seite der Brücke war nach dem Unfall komplett gesperrt worden. Auf dem intakten östlichen Teil der Brücke richtete die Polizei in beiden Richtungen je zwei Fahrstreifen ein. Am Montagmorgen kam es laut Verkehrsleitzentrale der Polizei auf der A1 zu einem Stau von etwa 15 Kilometern.