Dem Zoll ist ein Erfolg im Schlag gegen Schwarzarbeit gelungen. 32 Firmengebäude wurden durchsucht. Es geht um 17 Millionen Euro.
Darmstadt. Bei einem Schlag gegen Schwarzarbeit in der Baubranche hat der Zoll in mehreren Bundesländern am Mittwoch einen Betrug in Höhe von rund 17 Millionen Euro aufgedeckt. Es gebe sieben Beschuldigte aus dem Rhein-Main-Gebiet, teilte das Hauptzollamt Darmstadt mit. Gegen fünf aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien stammende Männer lägen Haftbefehle vor, zwei andere Verdächtige seien vorläufig festgenommen worden. Durchsucht wurden den Angaben zufolge zeitgleich 32 Firmengebäude und Wohnungen. Darunter waren auch Objekte in Bremen und Osnabrück.
Die fünf Beschuldigten mit Haftbefehl unterhielten den Angaben zufolge seit mindestens sechs Jahren Baufirmen im Rhein-Main-Gebiet. „Sie meldeten ihre Arbeitnehmer gar nicht oder nur teilweise zur Sozialversicherung an“, heißt es in der Mitteilung des Zolls. Die Beschäftigen seien bar bezahlt worden – „oft unter dem Mindestlohn“. Die meisten der durchsuchten Objekte befanden sich im Rhein-Main- Gebiet. Sichergestellt wurden neben Beweismaterial auch Bargeld und Sparkonten im Gesamtwert von 175 000 Euro. Die Ermittler transportierten eine Vielzahl von Unterlagen ab – in einem Fall allein 20 große Kisten. Vorausgegangen waren zwei Jahre dauernde Ermittlungen unter der Führung der Staatsanwaltschaft Darmstadt.
Die Bauunternehmer sollen Sozialversicherungsabgaben von insgesamt über 13,5 Millionen Euro hinterzogen haben. Zudem sei dem Staat ein Lohnsteuerschaden von rund 3,4 Millionen Euro entstanden. Hinzu kämen Steuerhinterziehung, Urkundenfälschung sowie gemeinschaftlicher Menschenhandel mit dem Ziel der Ausbeutung.