Razzia gegen Mitarbeiter des Paketdienstes Hermes: 400 Mitarbeiter von Zoll und Polizei haben gestern in einer Großaktion insgesamt 33 Objekte in...

Razzia gegen Mitarbeiter des Paketdienstes Hermes: 400 Mitarbeiter von Zoll und Polizei haben gestern in einer Großaktion insgesamt 33 Objekte in Hamburg und Umgebung durchsucht. Vorangegangene Ermittlungen der "Finanzkontrolle Schwarzarbeit" hatten den Verdacht ergeben, dass zahlreiche Subunternehmer des Paketdienstes ihre Mitarbeiter nicht ordnungsgemäß zur Sozialversicherung angemeldet hatten. Ihnen wird die Veruntreuung von Arbeitsentgelt vorgeworfen - ein Delikt, auf das laut Strafgesetzbuch Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren stehen.

Hermes unterstützte die Ermittlungen laut eines Unternehmenssprechers. Zeitgleich wurden die Ermittler gestern früh bei zahlreichen Auslieferungslagern in Hamburg und Umgebung vorstellig. Die Betreiber der Auslieferungslager sind Subunternehmer des Hermes-Paketdienstes. Diese Subunternehmer setzen wiederum eigene Arbeitnehmer oder weitere Subunternehmer für die Auslieferung von Paketen ein. Offenbar, das ergaben Ermittlungen der Staatsanwaltschaften Hamburg, Itzehoe, Lübeck und Kiel, ist es unter den Auslieferungslager-Betreibern im großen Stil zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Insgesamt kontrollierten die Fahnder die Papiere von 133 Personen. Gegen einige von ihnen wurden Betrugsverfahren eingeleitet. Arne Petrick, Sprecher des Zolls: "Neben den Auslieferungslagern wurden auch Wohnungen und Büroräume an anderen Orten durchsucht. Wir haben umfangreiches Beweismaterial und drei Schreckschusspistolen sichergestellt. Die Auswertung des Materials wird einige Zeit in Anspruch nehmen." Martin Frommhold, Sprecher von Hermes, sagt: "Wir unterstützen die Ermittlungen, kooperieren mit den Ämtern. Unternehmer, bei denen sich der Verdacht des Sozialversicherungsbetruges als stichhaltig erweist, erhalten von uns die Kündigung."