Als am Sonnabend ein Sportwagen in Hardebek verunglückte, starb der Bandido-Vizepräsident von Rügen. Zwei Menschen ringen noch mit dem Tod.

Hardebek. Nach dem schweren Verkehrsunfall in Hardebek (Kreis Segeberg), bei dem ein führender Rocker der Bandidos ums Leben kam, schließen die Ermittlungsbehörden ein Fremdverschulden oder eine Manipulation am Fahrzeug weiterhin aus. „Es gibt nichts, was nach derzeitigem Erkenntnisstand daraufhin deuten würde“, sagte Staatsanwalt Michael Bimler am Dienstag. Die Untersuchungen des Unfallfahrzeugs durch einen Sachverständigen dauerten noch an. Auch das Ergebnis einer Blutprobe des schwer verletzten Fahrers liege noch nicht vor. Die Polizei vermutet als Unfallursache überhöhte Geschwindigkeit.

Der 26-Jährige Fahrer und eine 23-jährige Mitfahrerin ringen nach wie vor mit dem Tod. „Ihr Zustand ist immer noch äußerst kritisch“, sagte Bimler. Um den Fahrer aus dem zertrümmerten Autowrack bergen zu können, waren ihm beide Beine amputiert worden. Die Limousine war mit fünf Insassen in Hardebek bei Neumünster gegen einen Baum gerast. Noch am Unfallort starben der Vizepräsident des Bandido-Chapters Rügen und zwei weitere Männer. Einer von ihnen soll Mitglied der Contras von Neumünster gewesen sein. Die Contras sind ein Unterstützer-Club der Bandidos.

+++ Verstöße gegen Waffengesetz bei Bandidos-Treffen +++

+++ Rocker in Unglücksauto – Bandido-Vizepräsident tot +++

Das verunglückte Auto war am Sonnabend vermutlich auf dem Weg zur Eröffnungsfeier des neuen Clubhauses der Bandidos in Wahlstedt (Kreis Segeberg), zu der rund 320 Rocker gekommen waren. Die Polizei hatte rund 200 Beamte vor Ort. Bei Kontrollen in Wahlstedt stellte sie unter anderem Messer, Pfefferspray und Baseballschläger sicher. Das Rockertreffen verlief ruhig.

Nur wenige Kilometer südlich von Wahlstedt fand zur gleichen Zeit ein Sommerfest anderer Rocker statt. An der Veranstaltung des MC Zaida in Leezen seien auch Clubs beteiligt gewesen, die den Hells Angels nahestehen, hieß es. Die Bandidos sind wie die mit ihnen verfeindeten Hells Angels in mehreren deutschen Städten verboten, seit 2010 auch in Neumünster. (dpa)