Sven Krüger, ehemaliger NPD-Abgeordneter aus der Rechtsextremen-Hochburg Jamel, muss sich wegen Hehlerei vor Gericht verantworten.
Schwerin. Der ehemalige NPD-Kreistagsabgeordnete Sven Krüger muss sich von diesem Donnerstag an wegen gewerbsmäßiger Hehlerei und unerlaubten Waffenbesitzes vor dem Landgericht Schwerin verantworten. Dem 36 Jahre alten Abriss-Unternehmer aus Jamel (Nordwestmecklenburg) wirft die Staatsanwaltschaft vor, sich von 2008 bis 2010 teure Baumaschinen und Geräte verschafft zu haben, um sie zu verkaufen oder in seinem Betrieb zu verwenden. Dabei soll er gewusst haben, dass die Geräte gestohlen oder unterschlagen worden waren. Zu den Geräten gehörten auch Trennschleifer und Kettensägen.
Bei einer Durchsuchung seines Anwesens Ende Januar waren die Ermittler auch auf Waffen gestoßen. Laut Anklage wurden unter anderem eine Maschinenpistole, eine Pistole aus dem Zweiten Weltkrieg und 400 Patronen gefunden. Der mehrfach vorbestrafte Mann, der seit Januar in Untersuchungshaft sitzt, hatte nach Anklageerhebung im Mai sein Mandat als NPD-Abgeordneter im Kreistag von Nordwestmecklenburg niedergelegt.
Das 40-Einwohner-Dorf Jamel war wegen rechtsextremer Aktivitäten immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Im Mai dieses Jahres war ein Künstlerehepaar, das seit 2004 den dortigen Forsthof bewohnt, für seinen Kampf gegen Neonazis vom Zentralrat der Juden in Deutschland mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet worden. (dpa)