Etliche Teilnehmer eines Diabetes-Zeltlagers klagen über Durchfall und Erbrechen. Ursache sind wahrscheinlich hoch ansteckende Noroviren.

Bad Segeberg/Norderstedt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind Noroviren die Ursache für die Erkrankung von mehr als 300 Teilnehmern eines Zeltlagers für Diabetes-Kranke im schleswig-holsteinischen Bad Segeberg. Bei vier Patienten ist der Norovirus mittlerweile bestätigt, teilte die Segeberger Landrätin Jutta Hartwieg am Sonntag mit. Das Camp wurde am Sonntag aufgelöst.

Die meisten der insgesamt 143 jugendlichen Teilnehmer des Diabetes-Camps in Bad Segeberg, die mit schweren Brechdurchfall-Erkrankungen in verschiedenen Kliniken in Norddeutschland behandelt werden mussten, sind offenbar schon wieder entlassen. Der Verdacht auf Noro-Virus habe sich nicht bestätigt, sagte eine Sprecherin des Insulin-Weltmarktführers Novo Nordisk, der das viertäige Camp mit dem Pharmakonzern Bayer ausgerichtet hatte. "Es handelt sich offenbar um eine kurze, aber heftige Magendarm-Grippe“, so die Sprecherin zu abendblatt.de.

Auch in den Hamburger Asklepios-Kliniken in Altona und Barmbek waren betroffene jugendliche Patienten in der vergangenen Nacht behandelt worden. "Es spricht derzeit vieles für eine Salmonellen-Erkrankung“, so ein Asklepios-Sprecher. Das Gesundheitsamt sei in Bad Segeberg vor Ort und suche nach der Ursache.

Etliche Jugendliche des Camps in Bad Segeberg hatten seit Sonnabendabend über Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Magenkrämpfe geklagt. Insgesamt über 300 Teilnehmer des Zeltlagers mussten medizinisch versorgt werden, wie die Segeberger Landrätin Jutta Hartwieg mitteilte. Zahlreiche Rettungswagen aus Schleswig-Holstein waren angerückt, die Feuerwehr aus Hamburg schickte sogar ihren Großraumrettungswagen nach Bad Segeberg. Auch in mehreren Hamburger Kliniken wurden Patienten behandelt. Um 30 Jugendliche kümmerten sich Ärzte vor Ort.

Insgesamt haben rund 600 Jugendliche an dem Diabetes-Zeltlager an der Eutiner Straße teilgenommen. Die Veranstaltung läuft seit Donnerstag und sollte am Sonntag zu Ende gehen. Die Teilnehmer wollten sich während des Zeltlagers über ihre Erfahrungen mit Diabetes auszutauschen. Dazu wurden auch Workshops abgehalten. Laut Marie-Luise Krompholz, Sprecherin des mitveranstaltenden Pharmakonzerns Novo Nordisk, hatten im Verlauf des Sonnabends nach einem Sportprogramm zunächst einige Teilnehmer gesundheitliche Probleme. Anschließend nahm deren Zahl stetig zu. (coes/vs/dapd/abendblatt.de)