Die Polizei hat in Wietze bei Celle begonnen, ein Camp der Schlachthof-Gegner zu räumen. Lüneburg hatte den Bau der Mastanlage genehmigt.

Wietze. Die Polizei hat am Dienstagmorgen damit begonnen, ein Protestcamp gegen einen geplanten Geflügelschlachthof in Wietze bei Celle zu räumen. Mehrere der jungen Demonstranten hätten sich angekettet, sagte ein Polizeisprecher. Er schließe nicht aus, dass sich einige auch auf dem Gelände eingegraben hätten. Die Räumung werde länger dauern. Das Gelände für den Bau des Schlachthofes war im Mai besetzt worden. Die Besetzer hatten zunächst Zelte und dann Holzhütten errichtet. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und das bundesweite „Netzwerk Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ verurteilten am Dienstag die Räumung. Sprecher Eckehard Niemann forderte die Landesregierung auf, die Subventionierung der agrarindustriellen Tierhaltung zu beenden.

Die Unternehmensgruppe Rothkötter will in Wietze den Schlachthof bauen und nach eigenen Angaben 60 Millionen Euro in den ersten Bauabschnitt investieren. Das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg genehmigte die Schlachtung von knapp 2,6 Millionen Hähnchen wöchentlich. Hähnchenmastbetriebe im Umkreis von rund 150 Kilometern sollen die Tiere für den Schlachthof liefern. Gegen den Bau des Schlachthofes hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder Proteste gegeben. Zahlreiche Bürgerinitiativen hatten sich formiert. Ein Bürgerbegehren gegen kommunale Subventionen für den Schlachthof war abgelehnt worden.